Dienstag, 23. April 2024
Wissenschaftler erkennen «Architektur»

Wurde das Universum entworfen?

Zwei führende Wiener Wissenschaftler, der Physiker Walter Thirring sowie der Theologe und Mediziner Johannes Huber, legen in ihrem Buch «Baupläne der Schöpfung – Hat die Welt einen Architekten?» eine neue Betrachtungsweise weise vor.
Unsere Erde - ein kleiner Planet im grossen Universum.

Aufgrund der neuesten Forschungsergebnisse in Astrophysik, Biologie und Epigenetik (Vererbungslehre) argumentieren sie damit gegen Atheisten und Neu-Darwinisten, die – wie der Oxforder Evolutionsbiologe Prof. Richard Dawkins – von einer «Schöpfungslüge» sprechen.

Der Protestant Thirring war unter anderem Direktor am Europäischen Kernforschungszentrum CERN in Genf und Ordinarius an der Wiener Universität. Huber arbeitet als Gynäkologe und Hormonforscher an der Medizinischen Universität Wien. Bis 2007 leitete er die österreichische Bioethik-Kommission.

War das «Tohuwabohu» der Urknall?

Vom Urknall als dem Beginn der Welt gehen sowohl der Erzbischof wie die beiden Naturwissenschaftler aus. Schönborn sieht darin keinen Widerspruch zum biblischen Schöpfungsbericht: «Es war zweifellos eine Abfolge von Gott gewollten, Gott geschenkten, Gott gemachten Schritten in dem, was wir die Entwicklung der Schöpfung nennen.»

Thirring und Huber sind überzeugt, dass der Urknall der Zeitpunkt war, an dem Raum und Zeit entstanden sind. Denkbar sei, so Huber, den Urknall biblisch als das «Tohuwabohu» zu deuten, das in der Schöpfungsgeschichte beschrieben wird. Thirring und Huber versuchen mit wissenschaftlichen Methoden zu beweisen, dass es ein Design (Entwurf) der Schöpfung gibt.

Höhere Intelligenz

In ihr treffe man auf „Konstanten, die eine Intelligenz ausstrahlen, die höher ist als die menschliche Intelligenz“, so Thirring. Mit der Quantenphysik, die die Atome untersucht, lasse sich feststellen, dass in jedem kleinsten Teilchen der Bauplan des ganzen Universums gespeichert sei. Das zeigten auch Versuche am Teilchenbeschleuniger im CERN, wo Elementarteilchen aufeinander geschossen werden und beim Aufprall „zerplatzen“. Thirring: «Auch die neu gefundenen Teil-Teilchen sind gemäss den Regeln gebaut, wie wir sie vom Standardmodell aus der Schule kennen. Das heisst: Der Bauplan des Universums ist überall gespeichert.»

Für Thirring steht der Mensch innerhalb der Schöpfung «auf einem Podestۘ». Als einziges Lebewesen sei er in der Lage, die Gesetzmässigkeiten des Universums zu erkennen. Nach Hubers Ansicht ist das der «Abbildcharakter» des Menschen, den Gott – wie es im Schöpfungsbericht heisst – «zu seinem Bilde» erschaffen hat. Er halte das für einen «intellektuell sehr bestechenden Gedanken», so Huber.

«Kein Gottesbeweis»

Für einen Gottesbeweis sehen die beiden Wissenschaftler den in Biologie und Quantenphysik nachweisbaren Bauplan der Schöpfung aber nicht an. «Für uns ist der Anfang der Welt von Gott geschaffen», so Thirring, «aber es wäre fast gotteslästerlich, wenn wir versuchen wollten, Gott mit unserer Logik einzufangen.» Glaube sei eine vorwissenschaftliche Entscheidung, die jeder für sich fällen müsse.

Es sei aber unredlich, wenn atheistische Wissenschaftler behaupteten, nur Menschen mit niedriger Intelligenz glaubten an Gott. Allerdings dürfe der Glaube den Naturwissenschaften nicht widersprechen. «Und das tut er nicht», unterstreichen die Wissenschaftler.

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Johannes Huber/Walter Thirring: «Baupläne der Schöpfung»


Datum: 24.05.2011
Quelle: idea.de