300 riefen Jesus von den Bergen
Die Ambiance der 25-Jahre-Livenet-Feier stellte jede Postkarte in den Schatten (wobei das Wetter derart schön war, dass die glücklicherweise vorhandenen Schattenplätze gerne aufgesucht wurden).
Während das Wetter – im besten Sinne – eintönig war, gestaltete sich das Programm äusserst facettenreich und bewegend. Namentlich als die Worship-Band «Columbus», die am Abend eine tiefgreifende Anbetungszeit leitete, bereits im frühen Programmteil das Lied «Ich bezüüge Jesus» anstimmte.
Tief unten lag das Mittelland mit der Stadt Bern, während oben, auf dem Hausberg der Bundesstadt, die Worte des Liedes von teils leicht bebenden Lippen gesungen wurden:
«Rüef Jesus vo de Bärge,
Jesus uf der Stross,
Jesus ii der Dunkelheit,
Und über jedem Find… »
Die Welt braucht Hoffnung
«Ich freue mich riesig, dass wir heute auf dem Gurten das 25-jährige Jubiläum von Livenet feiern dürfen und darüber staunen können, was Gott in diesen 25 Jahren getan hat», sagte Livenet-Präsidentin Marianne Streiff-Feller. «Mir ist es wichtig, auch noch einmal meinen Dank an die Gründungsväter auszusprechen. Sie hatten diese Vision, sind unermüdlich und mutig vorwärts gegangen, haben durchgehalten und Livenet entwickelt, sodass wir heute da sind, wo wir sind.»
Der Tag stand unter den Worten aus aus 1. Petrus Kapitel 1, Vers 3. «Darin geht es um die Hoffnung und darum, Gott zu danken, dass er Jesus als unsere lebendige Hoffnung zu uns auf die Erde geschickt hat. Hoffnung ist das, was wir in der heutigen Weltlage ganz besonders brauchen.»
Es geht nicht nur um die Hoffnung auf die Auferstehung und das Leben nach dem Tod, erklärte Marianne Streiff-Feller weiter, «sondern auch darum, sie hier im Alltag zu erleben, die Nähe von Jesus zu spüren, vom Heiligen Geist getragen und geführt zu werden, Weisheit zu erhalten und die Gegenwart Gottes täglich zu erleben». Livenet zeigt diese Hoffnung auf und gibt sie weiter. «Wir wollen Gott gerade an diesem Jubiläum danken, dass durch ihn diese Hoffnung für uns erfüllt worden ist.»
«Ihr seid Kamele!»
In einem Spoken-Word nannte Stefan «Sent» Fischer die Anwesenden «Kamele». Dies mag im ersten, zweiten, dritten (und noch manchem weiteren) Moment zunächst etwas unhöflich klingen – doch hinter dieser Passage steckte ein vielschichtiger Tiefgang.
Wortwitzig, lyrisch, poetisch – und auch tierisch – zeichnete Sent die Livenet-Geschichte nach und ermutigte für die Zukunft:
«I wünsche euch, dass me über euch ned eifach säit:
Livenet? Isch wie Flamingo-Balett: Filmreif, Nett!
Sondern:
Glückselig sind die, wo Hunger und Durst nach Gerächtigkeit händ!
Gott macht sie so was vo satt a sim usufernde Bankett!
Glückselig sind die, wo Friede stifte
Well sie wärde Chinder vo Gott gnennt
Glückselig sind die, wo Barmhärzigkeit händ
Gott wird ihne Barmhärzigkeit vergönne
Und au wenn mir i dere usefordernde Wält immer wieder
Uf de Schnabel gheie und eus d Pfote verbrönne
Döfe mer höt zobe glasse is Bett:
Gott veränderet eus und dur eus d Wält
im Lazarett vom Maa us Nazareth»
Und was es nun mit dem Kamel auf sich hat? Demnächst werden bei Livenet verschiedene Videos vom Jubiläum ausgeschaltet: Die Auflösung findet sich dort.
Hoffnung für Tausende
Livenet-Technik-Leiter Thomas Wiederkehr und Online-Redaktionsleiterin Rebekka Schmidt gaben einen Einblick in das 26. Altersjahr von Livenet. «Was für ein Privileg, dass wir eine Website für Jesus gestalten dürfen», blickte Rebekka Schmidt nach vorne. «Wir stellen fest, dass viele Leute über Suchmaschinen zu uns kommen, die Livenet noch nicht kennen. Ihnen wollen wir die Themensuche vereinfachen.» Die Portale werden in der nächsten Zeit entsprechend verändert, um die Themenführung für Neu-Lesende noch einfacher zu gestalten.
Verabschiedet wurden der Gründungspräsident Daniel Suter nach 25 Jahren sowie Dora Rufener, die durch ihre Arbeit als Leiterin der E-Mail-Beratung zusammen mit ihrem Team über all die Jahre Tausenden Hoffnung hat zukommen lassen.
Neue Projekte am Start
Der aktuellste Coup aber war die Enthüllung einer neuen Bibelausgabe. Es handelt sich dabei um eine Ausgabe des Markus-Evangeliums der Neuen Genfer Übersetzung. «Wir haben die Rechte, 5000 Exemplare zu drucken», freute sich Florian Wüthrich. 1000 davon wurden auf dem Gurten zum Verteilen weitergegeben; und genau dazu sind auch die weiteren 4000 gedacht.
Diese Bibelausgabe ist in einem zeitgemässen Layout gestaltet und eignet sich gut zum Weitergeben. Sie hat einen Goldschnitt, der den wertvollen Inhalt symbolisiert. Livenet und die Stiftung für nachhaltiges Leben aus Belp ist überzeugt, dass das Wort Gottes genau das ist, was jetzt gefragt ist: «Es gibt einen neuen Hunger für das Wort, bei jungen Menschen, in anderen Ländern, aber es schwappt auch mehr und mehr zu uns. Und ich glaube, es ist eine Bibel, die man auch jungen Menschen geben kann», so Livenet-Geschäftsführer Flo Wüthrich, der auch das Hope-Projekt massgeblich mitprägt.
Mit diesem Video wird das neue Bibelprodukt auf Hope Schweiz beworben:
Was würdest du ohne Angst tun?
Wüthrichs Schlussworte standen unter dem Leitsatz: «Was würdest du tun, wenn du keine Angst hättest?» Eine wichtige Frage, in einer Zeit des rasanten Wandels. Er griff das Bild auf von Grübel aus dem Buch «Die Mäusestrategie für Manager», der aus Sicherheitsgründen im alten Käsevorrat bleibt, während die anderen Mäuse und Zwerge sich nach Neuem ausstrecken.
Livenet-Gründer Beat Baumann sagte unlängst zu Flo Wüthrich: «Ich führte Livenet ins Zeitalter des Internets und du nun in die Zeit der künstlichen Intelligenz.» Dies kommentierte Wüthrich wie folgt: «Was jetzt passiert ist krass und rasant: ‘Google’ bringt bereits Zusammenfassungen, so dass man nicht mehr auf die Artikel muss. Was tut das mit unserer Arbeit. Das stellt noch einmal alles auf den Kopf. Newsrooms schieben Panik. Bei uns werden die Klicks auf den herkömmlichen Wegen weniger werden.»
Deshalb gelte es, wie die Maus zu schnüffeln und zu probieren. «Wir müssen rausgehen und probieren, nicht in der Angst. Nehmt diese Frage in ihrer Konsequenz mit: ‘Was würdest du tun, wenn du keine Angst hättest?’ Wir sind immer wieder angstgesteuert. Deshalb ist mir das Löwenthema wichtig! Lasst uns Gottvertrauen haben! Etwas probieren, das müssen wir in den heutigen Zeiten tun. Das Wünsche ich, dass wir es nicht verschlafen. Einen Schritt machen, frecher werden.»
Hinweis: Ein Artikel zur Predigt von Bestsellerautor Thomas Härry, einem weiteren Highlight der Livenet-Jubiläumsfeier, folgt am Wochenende.
Zum Thema:
25 Jahre Livenet
25-jähriges Jubiläum: Livenet – Werkzeugkasten für Hoffnung
Thomas Härry: «Von Livenet gehen viele gute Impulse aus»