Zwei Rubine für Spiez und Region
Das Christliche Lebenszentrum (CLZ) ist in Spiez kaum mehr wegzudenken. Über die letzten Jahre und Jahrzehnte hat die Ausstrahlung dieser Freikirche stetig zugenommen – weit über Spiez hinaus. In der Geschichte des CLZ strahlt und leuchtet ein Ehepaar besonders: Ursula und Markus Bettler.
«Wir wollten immer Spiezer sein»
Mit einer Gruppe von Christen haben Ursula und Markus die Freikirche 1993 gestartet. Sie waren eine kleine Schar mit grossen Visionen. «Wir werden zu einer Megachurch mit 1000 Leuten!», erinnert sich Markus an eine seiner Aussagen aus der Anfangszeit. Er lacht und fügt hinzu: «Damals habe ich selbst nicht so richtig daran geglaubt.» Nichtsdestotrotz begann sich die Gemeinde zu entwickeln ... zählt heute tatsächlich über 1000 Mitglieder!
«Du bisch wertvoll!»
Viel mehr als Besucherzahlen treibt Bettlers seit jeher die Liebe zu den Menschen in Spiez an. Von Beginn an war es dem Ehepaar wichtig, Teil des Ortes zu sein. Die beiden mischten sich unters Volk, waren am Spiez-Märit, Läset-Umzug und anderen Anlässen dabei. Das ist bis heute so. «Wir wollten immer Spiezer sein», betont Ursula. Gute Beziehungen seien ihr sehr wichtig; im Dorf, in der Nachbarschaft und auch in der Gemeinde. «In unserer Kirche zu sehen, wie Gott Familien wiederherstellt und starke Beziehungen schenkt, motiviert mich sehr.»
Alle sind willkommen
Heute wird das CLZ wahrgenommen. Über die Möglichkeit, die Gottesdienste via Livestream mitzuverfolgen, wagen etliche Menschen aus Spiez und Region auch den Schritt vor Ort. Bettlers freuen sich über die wöchentlichen Besucherinnen und Besucher, die in einen Gottesdienst schnuppern und betonen: «Unsere Veranstaltung ist öffentlich. Jeder kann kommen und gehen, wie es ihm beliebt.»
Beim Berichten über die lebendigen CLZ-Gottesdienste gerät Markus ins Schwärmen. Letztlich gehe es aber nicht um den Anlass, sondern immer um die Menschen. «Gott selbst ist von uns Menschen begeistert, lässt dich und mich wissen: ‹Du bist wertvoll!› Deshalb sagen wir dies den Menschen weiter.» Um diese Botschaft unter die Leute zu bringen, liess das CLZ T-Shirts und Verteilkarten mit entsprechender Aufschrift bedrucken: «Du bisch wertvoll!» Ursula erzählt begeistert, wie viele Leute zu strahlen beginnen, wenn ihnen diese Worte persönlich zugesprochen werden.
Fokus auf die Familie
«Ich liebe Jesus von ganzem Herzen», bekräftigt Markus. «Deshalb nehme ich mir auch Zeit für Ski- oder Klettertouren. Da kann ich viel mit Jesus reden.» Diese Zeiten, sagt er, würden ihm den nötigen Schub verleihen, um seine Arbeit fortzuführen. Im Hinblick auf die wachsende Zahl von Pfarrpersonen, die ausbrennen, scheint dies elementar. Ohne treue und kompetente Leitungspersonen an seiner Seite wäre der Erfolg des CLZ nicht möglich gewesen, weiss Markus und erklärt: «Ein Pfarrer kann nicht viel erreichen, wenn er nicht von guten Leuten umgeben ist.»
«Ein Pfarrer kann nicht viel erreichen, wenn er nicht von guten Leuten umgeben ist.»
Dass dieser Kreis unterdessen auch mit seinen eigenen Kindern besetzt ist, erfüllt Markus mit Freude und Dankbarkeit. Er wird persönlich und bekennt: «Mit 30 Jahren erlitt ich ein Burnout und lag auf der Intensivstation.» Damals habe ihn folgende Frage von Gott tief getroffen: «Denkst du noch daran, dass du zu Hause eine Familie hast?» Der junge Familienvater erkannte, wie sehr Ursula darunter litt, dass er sie und die vier Kinder vernachlässigte. «Das tat mir von Herzen leid und ich begann mein Leben umzukrempeln.» Eheabende wurden in die Agenda eingetragen, und an Mittwoch- und Freitagnachmittagen unternahm Markus etwas mit seinen Kindern. «Wir erlebten die wildesten Abenteuer zusammen!» Dass er seine Kinder heute als beste Freunde bezeichnen kann und sich diese leidenschaftlich in der Kirche engagieren, sieht Markus als «grosses Geschenk von Gott». In diesem Jahr feiern Ursula und Markus Bettler Rubinhochzeit. Auch nach 40 Ehejahren erfreuen sie sich aneinander – und inzwischen auch an ihren elf Grosskindern.
Gute Früchte und starkes Fundament
Ursula wuchs als Bauerntochter auf, viel zu arbeiten, war für sie normal. Diese Prägung und ihre gute Gesundheit halfen ihr, arbeitsintensive Jahre zu meistern. Es gab in der Tat viel zu tragen – bis an die Grenzen der Kräfte. Trotzdem erkennt die tüchtige Frau: «Wenn ich zurückblicke, kann ich sagen: Es hat sich gelohnt! Zu sehen, wie Menschen durch Jesus verändert werden und ein neues Leben führen, lässt alle Mühen vergessen.» Auch Markus sieht das so und beschreibt die Früchte ihrer gemeinsamen Arbeit als Bereicherung, als «Boost» für sein Leben. Angesichts der heutigen Krisen in der Welt kommt bei vielen Menschen Hoffnungslosigkeit auf. Solche Gefühle kennt auch Ursula, doch sie seien meist flüchtig. Schnell würde sie sich jeweils daran erinnert fühlen, dass Jesus immer da ist und sie durchtragen wird. «Das habe ich im Laufe der Jahrzehnte immer wieder erlebt und bin überzeugt, dass sich daran nie etwas ändern wird.» Dies sind das Vertrauen und das starke Fundament, auf dem Ursula und Markus seit jeher ihr Leben und ihre Kirche bauen.
«Wenn ich zurückblicke, kann ich sagen: Es hat sich gelohnt!»
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