Warum Griechenland das Evangelium braucht
«Ich bin eine Griechin der ersten Generation, die in Südafrika lebt. Wie viele Griechen habe ich eine tiefe – vielleicht ein wenig zu tiefe – Liebe und Wertschätzung für Griechenland und seine Kultur», sagt die in Griechenland geborene Niki Sarafidis. Gleichzeitig sei Griechenland zu einem Missionsfeld geworden. «Griechenland ist derzeit das beliebteste Reiseziel Europas. Mit seiner atemberaubenden Küste, dem kulturellen Erbe von Jahrtausenden und kulinarischen Köstlichkeiten … wer liebt kein gutes Souvlaki mit Tzatziki?»
Aus südafrikanischer Perspektive jedoch wirken die physischen Bedürfnisse der Menschen in Griechenland – auch der Geflüchteten und der Roma – weit weniger dramatisch als jene in Südafrika: «Deshalb fällt es schwer, Griechenland als klassisches humanitäres Missionsfeld zu ‘verkaufen’.»
Griechenland: Kein einfaches Missionsfeld
Doch auf geistlicher Ebene zeige sich: Griechenland braucht das Evangelium. Aus mehreren Gründen sei Griechenland aber kein einfaches Missionsfeld. Niki Sarafidis zählt auf, wo aus ihrer Sicht die Herausforderungen liegen:
- «Das Neue Testament wurde auf Griechisch geschrieben – an die griechische Welt. Thessalonicher, Korinther, Epheser… Das macht es schwer, einem Griechen zu sagen, er brauche eine Beziehung zu Jesus.
- Die Griechisch-Orthodoxe Kirche ist bekannt dafür, dass sie nicht sehr flexibel ist. Noch heute findet der Gottesdienst in Altgriechisch statt.
- Viele Griechen setzen ihre nationale Identität mit der Orthodoxie gleich. Wer die Kirche kritisiert, kritisiert scheinbar auch die griechische Kultur.
- Die orthodoxe Theologie ist sehr fundiert. Man kann den Griechen also schwerlich sagen, ihr Glaube sei ‘falsch’; denn das ist er theologisch nicht.»
Deshalb fragt Niki Sarafidis: «Ist es möglich, dass Griechenland – an der Nahtstelle zwischen Ost und West – ein geistliches Bollwerk darstellt? Findet hier ein stiller, unsichtbarer geistlicher Kampf statt?»
«Hellenic Ministries»: Ein Leuchtturm der Hoffnung
Seit über 30 Jahren unterstützt «Hellenic Ministries» (HM) Geflüchtete dabei, nicht nur zu überleben, sondern sich in ihre neuen Umfelder zu integrieren – mit Sprachkursen, handwerklichen Fähigkeiten und vor allem mit Hoffnung in Christus.
«Auf meiner Reise durfte ich einen beeindruckenden Mann kennenlernen: Vor über 30 Jahren floh er mit seiner Familie aus Teheran und kam in Griechenland an. Dort erhielt er durch ‘HM’ die Chance, zu arbeiten und seine Familie zu versorgen. Heute ist er ein erfolgreicher Unternehmer, voller Feuer für Jesus und mit grossem Einfluss im Reich Gottes.»
Beziehung zu Jesus vertiefen
«Hellenic Ministries» sei ein Zeichen von Gottes Liebe für Tausende, die in einer dunklen Welt Orientierung suchen. «Die Organisation unterstützt Geflüchtete aus Ländern wie Ägypten, der Ukraine, Afghanistan, Iran, Nigeria und vielen mehr. Auch für die oft übersehene Roma-Gemeinschaft in Griechenland bietet HM Alphabetisierungs- und Bildungsprogramme an; mit der klaren Botschaft: Ihr seid wertvoll in Gottes Augen.»
Ausserdem sie das Ziel, neue Gemeinden zu gründen und dabei zu helfen, dass die Beziehung der griechischen Bevölkerung zu Jesus Christus vertieft wird.
Niki Sarafidis spricht von einem geistliche Schlachtfeld von entscheidender Bedeutung. «Trotz aller sozialen, politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen ist Griechenland ganz klar ein entscheidender Schauplatz im globalen geistlichen Kampf. Christen weltweit sind aufgerufen, hinzuschauen. Griechenland braucht das Evangelium heute mehr denn je.»
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