«Holy Mountain» und das Leben mit Jesus

Autor, Samuel Holzhäuer
Im Livenet-Talk spricht Florian Wüthrich mit dem bergbegeisterten Schuldekan Samuel Holzhäuer aus Ravensburg über sein Buch «Holy Mountain. Von den Bergen für unsere Jesus-Nachfolge lernen».

Sein Faible für Berge hat Samuel Holzhäuer (41) von seinem Vater. Der nahm den damals Elfährigen mit auf den Schweizer Säntis. Vom frühmorgendlichen Start über das Hochwandern durch die Natur bis hin zum Gipfelerfolg war das ein eindrückliches Erlebnis, dem noch viele ähnliche folgten: in Deutschland, Österreich, der Schweiz, aber auch Norwegen, Kanada und Südafrika.

Ein geistlicher Bergführer

Das Buch «Holy Mountain» ist allerdings mehr als ein Naturführer, der Lust aufs Draussensein vermitteln soll. In seiner theologischen Ausbildung bemerkte Holzhäuer, dass die Bibel an 440 Stellen von den Bergen spricht. Oft geht es dabei um einschneidende Ereignisse, das reicht vom Gesetzesberg Sinai über den Berg der Verklärung bis hin zum Hügel von Golgatha. Und in den Psalmen kommt David zum Gotteslob und dem Schluss: «Du bist herrlicher und mächtiger als die ewigen Berge.» (Psalm 76, Vers 5)

Dazu kam noch eine andere Wahrnehmung. Wenn er selbst in den Bergen unterwegs war, erlebte er vieles, das ihn auf Jesus hinwies, und worin er Parallelen zu seinem Glaubensleben fand. Im Buch finden diese Gedanken einen Platz und werden sogar untermalt von Musik: neben einem Soundtrack zum Anhören findet man auch noch Liedzeilen des Autors, in denen «der erste Blick durch das Schlüsselloch der Ewigkeit» auf die Berge fällt – die für Holzhäuer bei aller Schönheit nur ein Abglanz dessen sind, der sie ins Leben gebracht hat. «Also die ganze Schöpfung ist wie eine Dauerwerbesendung für Gott, den Schöpfer», erklärt er im Gespräch.

Neue Bilder

Ein weiterer Grund, das Buch zu schreiben, war die neue Bilderwelt, die dadurch möglich ist. In der Bibel ist die Rede von Hirten und Schafen – Bilder einer anderen Zeit und Kultur. Aber Jesus als Bergführer, der vorangeht, und eine Seilschaft als Nachfolge sind ebenfalls starke Bilder, die für heutige Menschen gut passen – vor allem, wenn sie die Berge mögen. So entfaltet Holzhäuer in 14 Kapiteln jeweils ein «Tourentagebuch» mit je einer Berggeschichte, dazu kommen Alltags- und Bibelbezüge und eine praktische Auslegung.

Dass der Heilige Geist wie ein Kompass ist, der Orientierung schenkt, erklärt er anhand einer Nebel- und Schnee-Etappe in den Alpen, bei der er mit Freunden fast den Weg zur nächsten Hütte verloren hätte. Plötzlich fanden sie aber jede Menge Schafhinterlassenschaften auf dem Berg und konnten sich zusammenreimen: Die müssen in Richtung Hütte laufen. Sie konnten ihnen einfach folgen und erreichten das Ziel. Gott findet immer Möglichkeiten, um uns zu leiten, folgert Holzhäuer augenzwinkernd. Und in Bezug auf neue Bilder für den Glauben macht er deutlich, dass es oft guttut, einfach mal eine andere Brille aufzuziehen.

Reisen mit leichtem Gepäck

Als weiteres Beispiel zitiert Holzhäuer den Mystiker Thomas von Kempen: «Wen Gottes Gnade trägt, der reist mit leichtem Gepäck.» Das gilt natürlich im Alltag, aber erst recht auf dem Weg zu einem Drei- oder Viertausender. Allerdings ist im übertragenen Sinne jeder von uns mit Gepäck unterwegs – zum Teil hilft Jesus beim Tragen und sagt auch noch, dass dieses Joch leicht ist, zum Teil nimmt er uns Lasten ab, die wir nicht länger mitschleppen müssen: Verletzungen, Schuld, die man auf sich geladen hat, und auch falsche Annahmen über sich selbst oder Lebenslügen. Dabei geht es dem Autor nicht um platte Antworten auf grosse Fragen, sondern darum, auf der Tour mit Jesus Schritt für Schritt heil zu werden.

Das Abenteuer mit Jesus

Bei allem Anspruch ist es Holzhäuer wichtig, ehrlich zu bleiben. Er sagt selbst: «Ich habe schon zu viele geistliche Bücher frustriert zur Seite gelegt, weil ich dachte, da ist einfach ein Grand Canyon zwischen dem, was diese Person erlebt oder vermeintlich erlebt, und dem, wie meine Jesusnachfolge aussieht.» So etwas helfe niemandem. Oft genug ist es am Berg so, dass man zwei Schritte vorwärtskommt, um dann wieder einen zurückzurutschen – auch so sieht Nachfolge aus. Im Gespräch kommen Florian Wüthrich und Samuel Holzhäuer noch auf einige Aspekte des Bergsteigens und Glaubenslebens zu sprechen. Trotz mancher Probleme wird jedoch deutlich: Das Ganze ist in erster Linie ein wunderbares Abenteuer. Mit Jesus, in seinen Fussstapfen und in seiner Seilschaft unterwegs zu sein, ist mit nichts auf der Welt zu vergleichen. Und das Buch lädt zu diesem Abenteuer ein.

Sehen Sie sich hier den ganzen Livenet-Talk an:

Zum Buch:
«Holy Mountain. Von den Bergen für unsere Jesus-Nachfolge lernen»

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Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet

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