Freitag, 3. Mai 2024

Gipfelankunft mit Umwegen

Der schnelle Pastor - Don Wickstrum
Don Wickstrum ist Pastor, Unternehmer und … Rennfahrer. Dass der ausgebildete Ingenieur in den letzten Jahren beim Bergrennen «Pikes Peak» gestartet ist, war lange Zeit nicht vorgesehen. Erst eine niederschmetternde Diagnose führte zum Aufbruch.

«Meine Eltern stammten beide aus zerrütteten Familienverhältnissen», blickt Don Wickstrum zurück. «Und sie investierten alles, um meiner Tante bei der Gründung eines Unternehmens zu helfen.» Doch es kam zum Streit und die Eltern zogen sich davon zurück. «Wir waren eine Zeit lang obdachlos.»

Die Eltern arbeiteten hart, um die Situation zu verbessern, doch sein Leben war von Hoffnungslosigkeit geprägt. «Als ich jung war, träumte ich davon, Rennfahrer zu werden. Ich wollte durch das ganze Land reisen und einfach nur Autos fahren.» Besonders das Bergrennen «Pikes Peak» hatte es ihm angetan.

«Alles Heuchler!»

Doch Vater riet ihm, zuerst eine Ausbildung zu durchlaufen. Schliesslich studierte er Ingenieurswesen. Als Atheist sah er hier auch, wie sich Menschen verschiedener Religionen verhalten. «Gleich ob islamisch, buddhistisch oder christlich, ich fand, dass sie alle Heuchler sind. Also dachte ich, ich werde all diesen Leuten zeigen, wie dumm ihre Religionen sind, und sie alle widerlegen.» Er ging sein Vorhaben mit historischer Genauigkeit und Forensik an.

Beim Christentum wähnte er sich vor einer einfachen Aufgabe. «Doch eineinhalb Jahre später war ich wütend und frustriert, weil ich die Bibel einfach nicht Schritt auf Tritt widerlegen konnte.»

Erfolgreich, hoffnungslos und leer

Nachts fühlte er sich hoffnungslos und leer. «In den Augen der Welt war ich zu diesem Zeitpunkt erfolgreich – als Ingenieur kletterte ich die Karriereleiter sehr schnell hinauf.» Doch innerlich blieb er unerfüllt. «Und so kniete ich mich mitten in der Produktionsabteilung in einem Gabelstapler-Gang nieder und schüttete Gott mein Herz aus.»

Es war nicht, als würde ihm plötzlich eine riesige Last von den Schultern fallen. «Aber ich fand eine neue Hoffnung, die ich zuvor nie erlebt hatte.»

Am Ziel loslassen müssen

Zusammen mit seiner Frau besass er eine Firma für Robotertechnik. Dann erhielt er eine Krebsdiagnose. «Mein Arzt sagte, dass wir das Unternehmen verkaufen müssen. Denn ich könne nicht den Prozess durchstehen und das Unternehmen weiterführen.»

Ein harter Rückschlag: «Ich hatte das Gefühl, endlich angekommen zu sein und das erreicht zu haben, wofür wir so hart gearbeitet hatten.» Er war deprimiert, das loszulassen, wofür er sein Leben investiert hatte. Ich dachte: «War es das wert? Waren es all die schlaflosen Nächte und die Zeit wert, die ich von meinen Kindern, meiner Familie und meinen Freunden getrennt war, und die Momente, die ich verpasst habe? War es das wirklich wert, dieses Geschäft aufzubauen und dann an diesen Punkt zu kommen?»

Der vergessene Traum

Ein Freund von ihm sagte: «Du hast mir geholfen und du hast einer Menge Menschen geholfen. Ich würde dir gerne helfen, etwas von deiner Wunschliste zu erfüllen. Was würde das sein?» Da platzte es aus Don Wickstrum heraus: «Pikes Peak!»

Die Teilnahme an diesem Bergrennen war ein Jugendtraum, den er aus den Augen verloren hatte. «Das Erwachsensein passiert, Gottes Berufung kommt und man denkt einfach, dass diese Dinge nicht mehr sind. Ich fing an, darüber zu beten und hatte das Gefühl, dass Gott mich dorthin rief, aber ich konnte nicht herausfinden, warum.»

Ankunft mit Hindernissen

Beim ersten Rennen rutschte Don Wicksturm auf dem Eis aus. Ein Jahr später ebenso. Im dritten Jahr erreichte er das Ziel, aber wegen des Eises war die Strecke verkürzt geführt worden. Im Jahr 2022 klappte es dann endlich mit der Zielankunft am Gipfel. «Und wir erreichten viele Menschen mit dem Evangelium.»

Nach all den Rückschlägen und Entbehrungen «fühlte ich einfach diesen überwältigenden Frieden Gottes. Ich merkte, dass ich durch diese ganze Sache mehr und mehr Hoffnung in meinem Leben gewann. Das war ein unglaublicher Moment für mich, in dem ich Gottes Treue erkannte und die Tatsache, dass er mich nicht aus der Not befreit hat. Er gab mir die Kraft und Stärke, sie zu ertragen, so dass ich einen Charakter entwickeln konnte, der auf Hoffnung basiert.»

Menschen ermutigen

Weiter hält Don Wicksturm, der auch als Pastor wirkt, fest: «Das Wichtigste an dieser ganzen Geschichte ist, zu sehen, wie Gott im Leben von Menschen wirkt und wie er Menschen ermutigen kann. Es gibt immer noch Hoffnung für dich, dass du deine Bestimmung findest. Es gibt immer noch Hoffnung für dich, dass du durch Jesus Christus versöhnt wirst. Es gibt immer noch Hoffnung für dich, einen weiteren Tag zu leben und den Willen Gottes zu erfüllen.»

Und weiter: «Das Wichtigste auf meinem Weg waren die täglichen Andachten, das tägliche Gebet und das tägliche Lesen der Bibel. Diese drei Dinge bilden ein grossartiges Fundament, um jeden aufkommenden Sturm überstehen zu können. Und der Grund dafür ist, dass die Bibel Leben spendet. Sie saugt einem nicht das Leben aus. Sie ist lebensspendend. Und sie bringt Frieden, Freude und Hoffnung.»

Autor: Jesus Calling / Daniel Gerber
Quelle: Jesus Calling / gekürzte Übersetzung: Livenet