John Elefante – Christ und Rockstar auf Tour

John Elefante
Nicht nur sein Name scheint es anzudeuten: John Elefante (67) ist ein musikalisches Schwergewicht. Der ehemalige Sänger von «Kansas» wurde später mit «Petra» einer der Vorreiter christlicher Rockmusik. Momentan ist er auf Deutschlandtournee.

Wenn Rock’n’Roller der 1970er und 1980er Jahre auf Tour gehen, dann spricht das naturgemäss eher die älteren Semester an. Eben diejenigen, die schon in ihrer Schulzeit Boston, Deep Purple oder Kansas gehört haben. Für alle anderen: Kansas ist eine 1972 gegründete Progressive Rock Band, die mit viel personellem Wandel bis heute Musik macht. Ihr bekanntester Hit ist die für sie eigentlich untypische Ballade «Dust in the Wind». Der damalige Gitarrist der Band, Kerry Livgren, übte gerade eine neue Gitarrentechnik, als ihm dazu der nachdenkliche Satz aus einem indianischen Gedicht einfiel: Wir sind alle nur Staub im Wind… Die Band war begeistert und die Fans ebenfalls. Es war die Geburt eines Klassikers. 

Die philosophische und spirituelle Reise des Musikers war damit allerdings nicht zu Ende. Eine Weile später lernte er den christlichen Glauben kennen und fand in Jesus denjenigen, der seinem Leben eine Bedeutung über die Berühmtheit auf der Bühne hinaus gab. Auch der Bassist Dave Hope und Sänger und Keyboarder John Elefante wurden Christen.

Glaube, der kein Geheimnis bleibt

Nicht jeder Titel von Kansas bzw. von John Elefante ist explizit christlich geprägt, doch der Musiker machte nie ein Geheimnis aus seinem Glauben. Zu Beginn zweifelte er, ob sich Glaube und Musikerdasein verbinden liessen. Dem evangelischen Sonntagsblatt erzählte er kürzlich in einem Interview dazu: «Da hatte ich grosse Angst, weil ich dachte, oh, ich muss jetzt meine ganze Musik ändern… Aber ich liess das hinter mir und sagte, hey, ich werde einfach über das schreiben, was mir auf dem Herzen liegt und hoffen, dass die Leute es akzeptieren.» Genau das geschah. 

Elefante hatte Jesus durch einen ehemaligen Klassenkameraden kennengelernt, der ihm von seiner Wiedergeburt erzählte. Den Gedanken an eine Wiedergeburt fand er sehr interessant, aber wie sollte das funktionieren? Der Freund gab ihm ein heute klassisches Buch des US-Autors und Redners Josh McDowell, «Evidence That Demands a Verdict» (dt.: Die Tatsache der Auferstehung), in dem viele Fragen rund um den Glauben beantwortet wurden – das überzeugte den Musiker, der seit damals betont: «Für mich war es die beste Entscheidung, die man je treffen kann. Viele Leute sind anderer Meinung als ich, und das ist okay. Aber so fühle ich mich.»

Produzent und Vorreiter christlicher Musik

Nachdem am 20. April ein Dutzend «Rock meets Classic»-Konzerte in Deutschland abgeschlossen wurden, ist ihnen ein sehr unterschiedliches Echo sicher. «Wir erlebten Rock Geschichte in Würzburg!» schrieb ein Kommentator, jemand anderes bewertete seinen Besuch in Regensburg negativ mit «Leider nicht wie erwartet». Das ist Musikeralltag. Die einen erwarteten alle alten Hits, die anderen hätten gern etwas Neues gehört.

Im Konzert-Event selbst hatte John Elefante nur einen schmalen Teil. Der täuscht leicht darüber hinweg, dass er mit seinem Bruder Dino zusammen in den 1980er Jahren ein Vorreiter für christliche Musikproduktionen wurde. Nach seinem Ausstieg bei Kansas 1984 produzierte er lange die Alben von Bands wie Petra, Barren Cross oder auch Guardian. Damals waren rockige und Metal-Klänge in der christlichen Szene noch sehr ungewohnt. Elefante verhalf ihnen mit zum Durchbruch. Damit erreichte er drei Grammy Awards, zahlreiche Goldene Schallplatten und verkaufte Hunderttausende von Tonträgern. Hier und bei seinen eigenen Songs war sein Schwerpunkt jedoch nie, etwas Christliches zu schreiben. Die Bibel ist eine wichtige Inspirationsquelle für ihn, doch dem Sonntagsblatt gegenüber unterstrich er: «Ich schreibe gerne über Dinge, die ich persönlich durchgemacht habe, und es scheint, als könnten die Leute, die meine Musik kaufen, sich damit identifizieren.» 

Eines seiner eigenen Lieblingslieder ist dabei «Not Just Any Other Day», ein Osterlied. Darin erzählt er, warum dieser Tag genauso wie der Todestag von Jesus vor 2000 Jahren das Versprechen beinhaltet, dass er «nicht wie irgendein anderer Tag» ist. Die Auferstehung macht ihn besonders. Und davon erzählt John Elefante seit 45 Jahren.

Zum Thema:
20. «Elements of Rock»: Schnelle Saiten, tiefe Botschaften 
Heavy Metal Christen: Auch laute Wasser gründen tief
Lobpreis heute: Welche Lieder drücken unseren Glauben aus? 

Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet

Werbung
Livenet Service
Werbung