Leben ist nicht nur ewig, sondern jetzt schon gut

Markus Spieker im Livenet-Talk
Im Livenet-Talk spricht Journalist und Autor Markus Spieker mit Ruedi Josuran über Weisheit, seine Bücher, die Arbeit als Führungskraft und die aktuelle Glücksforschung. Und immer wieder darüber, dass sich ein Leben mit Jesus jetzt schon lohnt.

Markus Spieker sitzt entspannt in einem Sessel im Circle des Zürcher Flughafens Kloten und plaudert mit Ruedi Josuran im Talk, der vom Hope Business Club präsentiert wird, «über Gott und die Welt», wie man so schön sagt. Doch in diesem Fall ist es mehr als eine Redensart. Der bekannte Journalist und Autor erzählt, wie er nicht widerstehen konnte, hinter die Kulissen zu schauen, als die Taliban in Afghanistan wieder an die Macht kamen und praktisch kein Journalist mehr dort war. Über Freunde in Pakistan erhielt Spieker damals die Möglichkeit, ergriff sie und fuhr nach Kabul, um von dort zu berichten. Die meisten seiner Projekte sind nicht so gefährlich, doch sie sind alle durchdrungen von der Sehnsucht, zu verstehen. Tiefer zu blicken. Und etwas herauszuholen, das das eigene Leben weiterbringt.

Unmögliche 1'000 Seiten

Das wollte er auch, als er sein Buch «Jesus» schrieb. «Ich habe mir natürlich nicht 1’000 Seiten vorgenommen, dann hätte ich gar nicht angefangen», gesteht Spieker freimütig, aber «irgendwann habe ich gesagt: Warum bin ich denn überhaupt Christ? Was ist denn der Grund? Ist das jetzt ein System oder ist das eine Idee, die ich da jetzt anbete?» Er überlegte, sammelte und recherchierte. Sieben Jahre lang dauerte das, und am Ende kam ein Buch heraus, das viel zu dick zum Verkaufen schien – glücklicherweise dachten sein Verleger und die Kunden anders, und so läuft das Buch bis heute.

Jesus und das Glück

Beim Schreiben stellte Spieker immer wieder fest: «Jesus ist nicht so am dunklen Ende zur Welt gekommen, wo man sagt, das sind ja alles Märchen, sondern in einer sehr gut dokumentierten Zeit. Und deshalb ist das auch sehr glaubwürdig, was wir über ihn wissen. Aber mich hat vor allem überrascht, wie aktuell viel von dem, was er damals gesagt hat, heute noch ist.» An dieser Stelle verweist der Autor auf den aktuellen Glücksreport. Und er findet viel, was Jesus auch im Licht dieser Forschung genau richtig gemacht hat: von der Gemeinschaft und dem Essen über einen gesunden Lebensstil bis hin zum Umgang mit Stress. Spieker betont: «Also, von Jesus lernen wir nicht nur, wie wir ewig leben, sondern wie wir jetzt schon gut leben. Auch als Businessleute. Führungskräfte können sich an Jesus orientieren. Finde ich bemerkenswert…»

Weisheit, die zählt

Diese Verknüpfung mit der Geschäftswelt betont Spieker auch, als er aufs Thema Weisheit zu sprechen kommt (Inhalt seines aktuellen Buchs «Jäger des verlorenen Verstandes»). Und er unterstreicht, dass Weisheit nie für den Elfenbeinturm gedacht war, sondern «die grossen Philosophen, die waren immer in Krisenzeiten aktiv. Also, Sokrates trat auf den Plan und danach Plato und Aristoteles, als das Athenische Reich den Bach runterging.» Diese Linie schreibt er fort über Kant und Hegel bis zu Hannah Ahrendt, um dann festzustellen: «Und im Moment haben wir so eine Weisheitsdürre.» 

Ruedi Josurans Feststellung, dass wir momentan zwar immer mehr wissen, aber immer weniger einordnen können, stimmt er voll und ganz zu. Spieker betont zwei hilfreiche Wege, um heute weise zu werden: einmal historische Orientierung – und ein Ausrichten an Gott und der biblischen Weisheit zählt für ihn unbedingt dazu – und zum anderen neugierig sein, zuhören, den Dingen auf den Grund gehen wollen. Beim Einordnen von Gelerntem und Gesehenem kommt es dann auf Ambiguitätstoleranz an, denn: «Die Wirklichkeit ist nicht schwarz und weiss. Ich muss auch Widersprüche aushalten.» 

Bei allem Realismus und Sehen von Problemen wird Spieker allerdings von der lebendigen Hoffnung angetrieben, dass wir bei Gott Zukunft haben. Und er unterstreicht: «Dieser Grundoptimismus hat mich nie verlassen.»

Das Lavater-Gebet

Offensichtlich brauchen alle Weisheit. Doch wie bekommt man sie? Am Ende des Talks verweist Markus Spieker auf den reformierten Schweizer Pfarrer Lavater, der einmal gesagt hat: «Ich habe die Weisheit nicht. Gott schenke uns weise Menschen, die uns dann auch führen. Leute, die wie Propheten in unserer Zeit wirken.» Diese Haltung hat sich auch Spieker zu eigen gemacht. «Wenn ich um Weisheit bete, bete ich nicht um meine Weisheit.» Tatsächlich denkt er an andere, an Jüngere und er schliesst mit dem Gedanken: «Mein Gebet geht sehr stark dahin: Gott schenke uns weise Menschen, die uns Vorbild sind. Ich glaube, davon können wir nicht genug haben.»

Sehen Sie sich hier den ganzen Livenet-Talk an:

Zum Thema:
Ein Ritt durchs Weltwissen: Markus Spieker: Jäger des verlorenen Verstandes
Appetit auf Zukunft: Markus Spiekers Rückblick auf Asien: «Übermorgenland»

Autor Markus Spieker im Talk: Wie schreibt man ein 1'000-seitiges Buch über Jesus?

Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet

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