Das viel zitierte Wort «Karma»
Ursprünglich kommt der Begriff «Karma» aus dem Buddhismus, dem Hinduismus und dem Jainismus. «Karma» ist die Summe der guten und schlechten Taten sowie deren Wirkung, die auf einen zurück fällt. Ob man in diesem Leben gute oder schlechte Karmapunkte sammelt, soll sich spätestens im nächsten Leben positiv oder negativ auswirken. Manche Menschen glauben auch an «Instant-Karma»: Eine schlechte Tat wird sofort vom Schicksal gerächt.
Doch was ist dran am Karma? Und lässt sich diese Philosophie mit dem christlichen Glauben verbinden?
Macht die Grundidee von Karma überhaupt Sinn?
Laut fernöstlicher Religionen wird man immer wieder geboren, bis man aus eigener Kraft endlich das Nirvana erreicht. Benimmt man sich gut, wird man im kommenden Leben mit dem nächsten Level belohnt. Ist man böse, muss man büssen und wird gar als Tier oder Pflanze wiedergeboren. Etwas fragwürdig ist diese Karmatheorie schon: Im Buddhismus ist die höchste Stufe vor dem Nirvana der Mann. Ob Männer karma-technisch wirklich weiter entwickelt sind als Frauen...? Ob der Mensch wirklich bescheidener, gütiger oder einsichtiger sein soll als eine Pflanze oder ein Tier...? Ehrlich gesagt, macht diese Karma-Abfolge keinen Sinn.
Im christlichen Glauben ist jedes einzelne Lebewesen wertvoll – von Gott erdacht, geschaffen und geliebt. Es gibt kein Punktesystem, um sich den Himmel zu erarbeiten. Dorthin gelangt man allein durch den Glauben. Auf gute und schlechte Taten reagiert Gott gerecht, aber voller Geduld, Gnade und Vergebung.
Die Kehrseite von Karma
Die Theorie von Karma klingt harmlos. Doch praktisch umgesetzt hat diese Philosophie sehr viel Leid verursacht. Jahrhundertelang glaubten Menschen aufgrund von Karma, dass Arme, Kranke und Unterdrückte selbst an ihrem Schicksal Schuld sind. «Die müssen im Vorleben etwas sehr Schlimmes getan haben...», das wurde mit Verachtung und Härte gestraft. Erst Mahatma Gandhi und Mutter Teresa setzten sich gegen das System und für die Würde jedes Lebewesens ein.
Wie anders hat da Jesus gelebt: Er hat die Kranken geheilt, sich der Armen angenommen, die Verachteten wertgeschätzt, die Traurigen ermutigt, denen, die ihm selbst Leid angetan haben, vergeben... Er hat vorgelebt, was wahre Liebe ist.
Karma widerspricht dem christlichen Glauben
Bei der Grundidee von Karma geht es im Endeffekt nur um mich: Ich tu Gutes, damit es mir gut geht. Auch wenn dieses Prinzip vielleicht etwas Gutes bewirkt, ist der Kern dieser Philosophie letztlich nur Egozentrik.
Das ist das Gegenteil vom christlichen Glauben, dessen Kern die Liebe ist. Jesus selbst hat gesagt: Das Wichtigste ist die Liebe. Und in 1. Korinther, Kapitel 13 steht, dass ohne Liebe alles umsonst ist: jegliche Religiosität, jede gute Tat, alles Wissen...
Zudem widerspricht es dem christlichen Glauben, gut zu sein, damit man etwas bekommt. Denn laut Bibel ist uns durch Jesus bereits alles geschenkt. Wir dürfen es einfach nur annehmen. Natürlich sollen auch Christen barmherzig, voller Güte, Gnade, Vergebung und Liebe sein. Aber nicht, damit man vor Gott etwas vorzuweisen hat. Sondern weil Gott so ist und wir als seine Kinder ihm ähnlich werden dürfen. Gott liebt uns nicht, wenn wir brav sind oder etwas Gutes getan haben. Er hat uns schon geliebt, bevor wir irgendetwas dafür tun konnten. Gott liebt uns bedingungslos, weil er die Liebe ist.