Mittwoch, 22. Mai 2024

Beten und Fasten zum Jahrestag des Krieges in der Ukraine

Ein Jahr Krieg ist genug!
Christen halten mächtige Waffen in ihren (gefalteten) Händen. Zum ersten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine gibt es verschiedene Gebets- und Fasteninitiativen.

Über die Hintergründe des Krieges in der Ukraine kann man spekulieren und unterschiedlicher Meinung sein. Tatsache ist: «Dieser Krieg in Europa hat unzählige Opfer gefordert: getötete Soldaten auf beiden Seiten, eine ukrainische Bevölkerung, die von der Zerstörung lebenswichtiger Infrastruktur betroffen ist, Millionen von Flüchtlingen, die alles zurücklassen mussten, und nicht zuletzt die Bevölkerung der Länder, die von den wirtschaftlichen Folgen des Krieges betroffen sind», wie die Schweizerische Evangelische Allianz auf ihrer Webseite schreibt.

Für diese Millionen von Opfern und für ein Ende des Krieges rufen die Kirchen in der Schweiz Ende Februar zum Gebet auf.

Ökumenische Gebetsfeier im Berner Münster

Eine ökumensche Gebetsfeier findet am 24. Februar 2023, auf den Tag genau ein Jahr nach der russischen Invasion in der Ukraine, um 16:00 Uhr im Berner Münster in Anwesenheit des Präsidenten des Nationalrates, Martin Candinas, und Vertreterinnen und Vertretern der ukrainischen Gemeinden in der Schweiz statt. Die Feier in Bern wird von der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz EKS, der Schweizer Bischofskonferenz SBK, der Schweizerischen Evangelischen Allianz und dem Réseau évangélique suisse SEA-RES sowie der Vereinigung der deutschsprachigen Freikirchen freikirchen.ch getragen.

Gemeinden und Kirchen sind eingeladen, am Wochenende des 24. Februar ähnliche Veranstaltungen zu organisieren, «um in der ganzen Schweiz eine betende und solidarische Gemeinschaft zu bilden», wie es auf der SEA-Seite heisst. Dazu ist eine Liturgie ausgearbeitet worden, die auf der Webseite der AGCK Schweiz zur Verfügung steht, so dass Kirchen, Gemeinden und lokale Gemeinschaften am Wochenende des 24. Februar 2023 eigene Feiern organisieren oder Teile davon übernehmen können. «Auf diese Weise wird eine Gemeinschaft entstehen, die für alle Opfer des Krieges in der Ukraine betet und sich mit ihnen solidarisiert», schreibt die SEA.

Beten und Fasten

In der Region Thun ist – aus einem Bibelstudium heraus – eine Initiative für das letzte Februar-Wochenende entstanden, die eine besondere Betonung auf das Fasten legt. Fasten ist nach den Worten der Bibel und den Erfahrungen der Kirchengeschichte so etwas wie eine «Verstärkung», um für besondere Durchbrüche in der unsichtbaren Welt einzutreten. Das «Wie» und das «Wie lange» des Fastens ist jedem selbst freigestellt. Aber auch hier gilt: Wenn viele eins werden (und zum Beispiel ein gemeinsames Fastengebet statt einer Mahlzeit durchführen) liegt eine grosse Verheissung Gottes darauf  – eine Chance für Hauskreise, Kleingruppen oder sogar ganze Gemeinden. Das Leid des ukrainischen Volkes und die Not der Kämpfenden auf beiden Seiten ist es sicher wert, dass Christen ihre eigenen «Waffensysteme» einsetzen.

Eine Fastenzeit für den Frieden am letzten Februar-Wochenende lässt sich auch gut in die Initiative «40 Tage Gebet & Fasten» vom 22. Februar bis zum 9. April integrieren, die von der SEA, Campus für Christus, dem Bibellesebund und 24-7 Prayer.ch gemeinsam getragen wird. Infos und die entsprechende Broschüre lassen sich hier downloaden oder bestellen.

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Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / SEA