Nicht allein im Auf und Ab des Lebens

Karin Bögli
Karin Böglis Weg führte aus innerer Leere und Angst zu Hoffnung und Frieden: von Bibelgeschichten in der Kindheit über Verwirrung in New Age zur Verwurzelung im christlichen Glauben. Trotz familiärem Widerstand fand sie darin Halt und Erfüllung.

«Fast jede Nacht sah ich zwei dunkle Gestalten, die versuchten, mich zu erwürgen. Ich hatte Todesangst, konnte aber nicht schreien; mein Mann schlief neben mir und bemerkte nichts. Diese Albträume verstärkten sich nach der Geburt meines dritten Kindes, da war ich 32 Jahre alt», erinnert sich Karin Bögli und sagt weiter: «Ich dachte, ich würde verrückt, und hatte Angst, es jemandem zu erzählen. Ich war sicher, dass man mich in die Psychiatrie einweisen und ich meine Kinder verlieren würde.»

«Ich dachte, ich würde verrückt, und hatte Angst, es jemandem zu erzählen.»

Karin war von klein auf fasziniert von biblischen Geschichten, die ihre Grossmutter ihr erzählte. Ihre Nächte wurden jedoch schon damals oft von Albträumen von einem dunklen Wald und Wolfsgesichtern verdüstert. Sie begann, zu Gott zu beten, was ihr half, einzuschlafen. Mit dem Eintritt ins Teenageralter rückte der Glaube in den Hintergrund. Jene Zeit war schwierig: Die angespannte Beziehung der Eltern weckte in Karin Rebellion und hinterliess eine tiefe innere Leere. Der Tod der geliebten Grossmutter verstärkte das Gefühl der Einsamkeit und Hilflosigkeit.

Suche nach Sinn in New Age

Um die innere Leere zu füllen, suchte Karin Erfüllung in Beziehungen und begeisterte sich für die New-Age-Bewegung. «Ich lernte New Age auf Zypern, wohin ich inzwischen ausgewandert war, durch einen Kollegen kennen. Er erzählte mir von einem Mann, der angeblich schon zu Lebzeiten von Jesus einmal gelebt hatte. Ich wusste damals nicht, dass das Unsinn war. Ich wollte hingehen und diesen Mann treffen.» Dieser Mann hiess Daskalos, leitete die Gemeinschaft und hatte auch viele Bücher geschrieben. «Wir praktizierten dort Meditation und Ähnliches. Da ich die Bibel noch nicht gut kannte, glaubte ich alles, was er sagte. Ich wollte einfach diesen Jesus kennenlernen.»

«Ich wollte einfach diesen Jesus kennenlernen.»

Trotz ihres Glaubens an Jesus fehlte Karin eine persönliche Verbindung zu ihm. Während einer Meditation hatte sie eine tiefe spirituelle Erfahrung. «Es war, als hätte mich etwas in Besitz genommen.» Kurz darauf kamen ihre Ängste und beunruhigenden Träume zurück.

«Ich weiss nicht, wie lange ich auf dem Boden sass und weinte – vor Freude, weil eine enorme Last von mir abfiel.»

Ein rettender Satz

Inzwischen mit ihrer jungen Familie in die Schweiz zurückgekehrt, fand Karin Bögli Trost bei den Tageseltern ihrer Kinder, denen sie sich anvertraute. Sie schenkten ihr das Buch «Die Vision» von David Wilkerson. «Fast am Ende des Buches las ich den Satz, der mich rettete: ‹Du musst keine Angst haben, Gott hat alles unter Kontrolle!›»

Karin erinnert sich lebhaft an jene Winternacht Anfang 2001: «Ich weiss nicht, wie lange ich auf dem Boden sass und weinte – vor Freude, weil eine enorme Last von mir abfiel. Als ich weiterlas, stiess ich auf ein Gebet, das dabei half, Jesus in sein Leben einzuladen. Ich sprach es aus, bat Jesus, mir meine Ängste zu nehmen, und ging schlafen. Am nächsten Morgen war ich ein anderer Mensch, obwohl ich nicht verstand, was mit mir passiert war.» So rief sie die Tageseltern an und erzählte, was geschehen war. Diese hätten ihr dann erklärt, dass sie nun ein Kind Gottes sei, der durch seinen Heiligen Geist in ihr lebe, und sie daher keine Angst mehr haben müsse. «Seither kenne ich diese Ängste nicht mehr. Denn ich weiss, Gott hat alles unter Kontrolle.»

«Seither kenne ich diese Ängste nicht mehr.»

Ihre Familie jedoch lehnte den neuen Glauben ab und versuchte Karin zur Vernunft zu bringen, was für sie ein schwerer Schlag war. In jener Situation schenkte ihr Gott persönlichen Zuspruch und Trost; davon ist sie im Rückblick überzeugt: «Ich schlug die Bibel auf und landete im Lukas-Evangelium, Kapitel 10. Dort las ich, wie Jesus dem Vater im Himmel dankt, dass er den Klugen die Augen verschliesst und den Unwissenden das Evangelium offenbart.»

Erneuerung des Glaubens

Mit dem Scheitern ihrer Ehe kam ein nächster Tiefpunkt. Unbewusst entfernte sich Karin Bögli wieder von Gott. «Ich wusste, dass ich mein Leben nicht so führte, wie es Gottes Willen entsprach. Und doch: Er sorgte auch in jener schwierigen Zeit für mich und meine Kinder.»

«Gott hat alles so gelenkt und mir die richtigen Menschen zur Seite gestellt.»

Schliesslich liess sich Karin taufen. Sie bezeichnet dieses Ereignis als grosse Wende in ihrem Glaubensleben – mit wundervollen Entwicklungen. «Meine Tochter fand zum Glauben. Die Beziehung zu meinem Vater, zu dem ich fast 30 Jahre lang kaum Kontakt gehabt hatte, wurde wiederhergestellt. Er liest täglich in der Bibel und sagt, dies habe ihn verändert.» Im Rückblick ist Karin dankbar für die Wunder in ihrem Leben und stellt fest: «Gott hat alles so gelenkt und mir die richtigen Menschen zur Seite gestellt. Und so geht es bis heute weiter!»

ZUR PERSON

Einer meiner Lieblingsplätze in der Region:
Aare und Thunersee

Meine Lieblingsserie oder mein Lieblingsbuch:
Die Bibel

Diese App auf meinem Mobile haben nicht alle:
«holy Bible» mit Andachten und «The Chosen»

Autor: Maksym Tkach
Quelle: Hope Regiozeitung