Auf der Suche nach Abstinenz und Jesus

Einblick in ein christliches Drogenrehabilitationszentrum in Vietnam
Christliche Drogenrehabilitationszentren in Vietnam verändern Leben und geben Hoffnung, wo staatliche Programme versagen. Die Zentren sind zu Hoffnungsträgern geworden und beweisen, dass die Heilung von Körper und Seele oft Hand in Hand geht.

Pastor Ngo Tan Si, selbst ein ehemaliger Süchtiger, fühlte sich 1996 von Gott berufen, sich um Menschen zu kümmern, die in der Sucht gefangen sind. Sein eigener Weg von der Verzweiflung zum Glauben bildete die Grundlage für seine Arbeit. «Was der Mensch nicht kann, kann Gott», sagt Ngo über seine Berufung.

Ngos Bemühungen führten zur Gründung des Born Again Family Rescue Center, wo er Bibelstudium, Gebet und Jüngerschaft kombiniert, um Männern und Frauen zu helfen, ihre Sucht zu überwinden. Im Laufe der Zeit haben seine ehemaligen Schüler die Hälfte der 60 christlichen Rehabilitationszentren in Vietnam gegründet und seine Vision im ganzen Land verbreitet.

Christliche Zentren vs. staatliche Reha-Einrichtungen

Vietnams staatliche Zwangsrehabilitationszentren, die sogenannten 06-Zentren, sind berüchtigt für Menschenrechtsverletzungen wie Zwangsarbeit und unzureichende medizinische Versorgung. Die Rückfallquote liegt zwischen 80 und 97 Prozent. Im Gegensatz dazu arbeiten die christlichen Reha-Zentren auf freiwilliger Basis und konzentrieren sich auf eine ganzheitliche Transformation, bei der die Bibel und die Unterstützung der Gemeinschaft als Leitfaden für die Teilnehmer dienen. «In der christlichen Rehabilitation dreht sich alles um Liebe», sagt Ngo. «Es geht um die Kraft des Heiligen Geistes, die Wahrheit des Wortes Gottes und die Erneuerung des Geistes.»

Heilung als Wunder

Das christliche Rehabilitationsmodell hat bemerkenswerte Geschichten der Befreiung hervorgebracht. Nam Quoc Trung, ein ehemaliger Drogenabhängiger, der seine Familie bestohlen und sein eigenes Kind für Drogengeld als Geisel gehalten hatte, fand durch das Zentrum in Ngo die Freiheit. Heute ist er Pastor und leitet das Aquila-Zentrum, das Hunderten von Männern, Frauen und Kindern in einer ruhigen Umgebung ausserhalb Hanois dient. «Die Menschen sind überrascht», sagt Nam. «Sie können nicht leugnen, dass wir mit Gott unterwegs sind und dass das, was wir tun, funktioniert.»

Zu Nams Zentrum gehören Schlafsäle, eine christliche Schule und «Gebetshöhlen» für die persönliche Andacht. Die Bewohner, die «Brüder» und «Schwestern» genannt werden, werden ermutigt, ihren Glauben und ihre Lebensfähigkeit zu entwickeln und gleichzeitig unterstützende Beziehungen aufzubauen. Dieser Ansatz hat die Aufmerksamkeit der vietnamesischen Behörden erregt, die immer mehr Menschen nach Aquila schicken, anstatt sie in Zwangszentren unterzubringen.

Glaube trotz Ausgrenzung                               

Trotz ihres Erfolgs sind christliche Reha-Einrichtungen in Vietnam aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit nicht registriert, was ihren Zugang zu staatlichen Mitteln und die Anerkennung durch die Medien einschränkt. Dennoch wächst ihr Einfluss. Beamte haben begonnen, Leiter wie Nam einzuladen, um über ihre Methoden und Ergebnisse zu berichten, was ein mögliches Umdenken der Regierung signalisiert. «Gott gebraucht die Schwachen, um die Starken zu beschämen», sagt Nam. «An Orten der Dunkelheit zeigt er seine Herrlichkeit.»

Die christlichen Rehabilitationskliniken in Vietnam helfen nicht nur einzelnen Menschen, ihre Sucht zu überwinden, sondern bewirken auch Veränderungen in den Familien und Gemeinden. Eltern, die sehen, wie sich ihre Kinder verändern, kommen oft selbst zum Glauben und stärken so die Basis für eine dauerhafte Genesung. «Gott hat mich verändert. Gott hat dich verändert. Gott kann jeden verändern», sagt Ngo. «Geh und rette andere Süchtige.»

Mit ihrer Betonung auf Entscheidungsfreiheit, Liebe und geistlicher Erneuerung schreiben diese Zentren die Geschichte der Drogenabhängigen in Vietnam neu und beweisen, dass die Kraft Christi selbst die zerbrochensten Leben heilen kann.

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Quelle: Joel News / Christianity Today

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