Zehn erstaunliche Kinder in der Bibel
Ob namenloses Mädchen oder junger König: Die Bibel erzählt von Kindern, die Geschichte schreiben.
Hier sind zehn Geschichten über aussergewöhnliche Kinder in der Bibel – und wie Gott sie gebrauchte, um sein Reich zu bauen und seine Herrlichkeit sichtbar zu machen.
1. Miriam wacht über ihren kleinen Bruder Mose
Die frühen Lebensumstände von Mose zählen zu den dramatischsten Geschichten der Bibel. Um ihn vor dem sicheren Tod durch den ägyptischen Pharao zu retten, versteckte ihn seine Mutter Jochebed zunächst – bis sie ihn mutig in einem Korb dem Nil anvertraute. Dort wurde er von der Tochter des Pharaos gefunden und wie ihr eigener Sohn am Hof aufgezogen.
Was dabei oft übersehen wird: Es war seine Schwester Miriam, die am Ufer über Mose wachte, als er im Schilf trieb (2. Mose Kapitel 2, Vers 4). Nachdem die Tochter des Pharaos ihn fand, trat Miriam mutig hervor und bot an, eine Amme für das Baby zu suchen – natürlich ihre eigene Mutter (2. Mose Kapitel 2, Vers 7).
Ob sie dazu beauftragt war oder aus eigenem Antrieb handelte, bleibt offen. Was wir wissen: Miriam handelte klug, mutig und mitfühlend. So wurde sie zur ersten Beschützerin in Moses Leben – und spielte damit eine Schlüsselrolle in Gottes Plan für Israels Befreiung.
2. Samuel hört Gottes Stimme
Schon als kleiner Junge wurde Samuel von seiner Mutter Hanna dem Dienst im Tempel geweiht. Unter der Obhut des Hohenpriesters Eli lernte er den priesterlichen Dienst – aber die wahre Wende kam, als Gott selbst ihn ansprach.
Mehrmals rief Gott in der Nacht seinen Namen. Samuel hielt es für Eli, bis dieser schliesslich erkannte, dass es der Herr selbst war, der rief. Er sagte Samuel, dass er antworten soll: «Sprich, Herr, dein Diener hört.»
Diese Erfahrung wurde zum Beginn einer einzigartigen Berufung. Samuel wuchs zu einem der bedeutendsten Propheten Israels heran – aber entscheidend war: Schon als Kind hatte er gelernt, Gottes Stimme zu erkennen und zu gehorchen.
3. David sucht Gott in der Einsamkeit
Davids Sieg über Goliat ist legendär – aber Gottes Blick auf ihn begann viel früher. Als junger Hirte lebte David meist allein bei den Schafen seines Vaters. Doch gerade dort lernte er Treue, Mut und die Nähe zu Gott.
Seine Musik, seine Psalmen und sein Gebet entstanden nicht erst als König, sondern in stillen Momenten auf den Feldern von Bethlehem. Dort lernte er, auf Gott zu vertrauen – als er Schafe vor Löwen und Bären beschützte.
David war kein zufälliger Held – er war ein Junge mit einem Herz, das Gott ganz gehörte. Noch bevor er ein Mann oder König wurde, hatte er das Wichtigste gelernt: Gott allein genügt.
4. Naamans Dienerin weist auf ein Wunder hin
Naaman, Oberbefehlshaber des syrischen Heeres, war mächtig – aber auch unheilbar an Lepra erkrankt. In seinem Haus lebte ein israelitisches Mädchen, das als Sklavin diente. Sie zeigte Mitgefühl und sagte ihrer Herrin: «Ach, wäre mein Herr doch beim Propheten in Samaria! Der könnte ihn heilen.»
Diese schlichte, aber glaubensvolle Aussage führte dazu, dass Naaman sich an den Propheten Elisa wandte – und tatsächlich geheilt wurde.
Das Mädchen wird namentlich nicht erwähnt, aber ihr Mut und Glaube haben Naaman den Weg zu Gott geöffnet. Ihre Geschichte zeigt: Auch die Kleinsten können Botschafter grosser Wunder sein.
5. Josia bewundert den richtigen Mann
Viele Könige Israels und Judas versagten moralisch und geistlich. Doch Josia bestieg mit nur acht Jahren den Thron – und wählte bewusst einen anderen Weg.
David war nicht sein leiblicher Vater, sondern ein Vorfahr – doch Josia suchte sich ein geistliches Vorbild, das Gottes Herz entsprach. Und obwohl er jung war, brachte er umfassende Reformen, stellte den Gottesdienst wieder her und führte das Volk zurück zu Gott.
6. Jeremia bleibt treu – trotz schwerer Berufung
Als Gott den jungen Jeremia berief, wehrte dieser zunächst ab und sagte, er sei zu jung. Doch Gott erwiderte: «Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleib bereitete.»
Jeremias Auftrag war hart: Er sollte Gericht über sein eigenes Volk verkünden – und wurde dafür verachtet und verfolgt. Dennoch blieb er treu. Seine Klagen, seine Tränen – und seine Hoffnung – vertraute er Gott an.
Er ging durch Dunkelheit, doch hielt an Gottes Wort fest. Darum wird er auch der «weinende Prophet» genannt – ein Beispiel dafür, wie echte Treue aussieht, selbst in Leid und Einsamkeit.
7. Daniel und seine Freunde widerstehen dem Gruppenzwang
Als Teenager wurden Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja nach Babylon verschleppt. Dort sollten sie umerzogen werden – mit neuer Sprache, Kultur und sogar neuen Namen. Doch sie widersetzten sich – vor allem, als es um Speisevorschriften ging.
Sie baten darum, nur Gemüse und Wasser zu bekommen – und wurden nicht schwächer, sondern stärker. Gott schenkte ihnen Weisheit, Verstand und Daniel sogar die Gabe der Traumdeutung.
In einer Welt, die zur Anpassung drängte, liessen sie sich nicht verbiegen. Ihr Beispiel zeigt: Man kann jung sein – und dennoch standhaft im Glauben. Denn Gott ehrt, wer ihn ehrt.
8. Jesus weiss, worum es wirklich geht
Von Jesu Kindheit wissen wir wenig – aber eine Begebenheit sticht hervor. Bei einem Besuch des Tempels in Jerusalem blieb der zwölfjährige Jesus zurück, während seine Eltern auf dem Heimweg waren.
Als sie ihn fanden, sass er mitten unter den Lehrern, hörte zu und stellte Fragen. Alle staunten über seine Weisheit. Jesus wusste schon in jungen Jahren, wer er war und wo er hingehörte. Er war nicht trotzig – sondern tief verwurzelt in der Beziehung zum Vater. Ein Vorbild für junge Menschen, die ihre Identität in Gott suchen.
9. Der Junge mit den fünf Broten und zwei Fischen
Als sich eine riesige Menschenmenge um Jesus versammelte, entstand ein praktisches Problem: Wie sollte man Tausende satt bekommen? Während die Jünger ratlos waren, brachte Andreas einen Jungen zu Jesus, der fünf Brote und zwei Fische dabeihatte.
Jesus nahm das Wenige – und machte es zu Überfluss. Über 5'000 Menschen wurden satt. Wir wissen nicht viel über den Jungen – nur, dass er bereit war, das, was er hatte, zu geben. Und das genügte Jesus. Eine Erinnerung: Was wir mit Glauben geben, kann Gott in Wunder verwandeln.
10. Timotheus lernt von den Besten
Im Gegensatz zu Josia hatte Timotheus einen starken geistlichen Mentor: den Apostel Paulus. Dieser nannte ihn «mein rechtes Kind im Glauben.» Schon in jungen Jahren diente Timotheus an Paulus’ Seite. Und obwohl er später ein junger Gemeindeleiter war, ermutigte ihn Paulus: «Niemand verachte dich wegen deiner Jugend; du aber sei den Gläubigen ein Vorbild im Wort, im Wandel, in der Liebe, im Glauben, in der Reinheit.»
Timotheus wurde nicht durch Alter bedeutend, sondern durch geistliche Reife. Er lernte von seiner Mutter, Grossmutter und vor allem von Paulus – der ihn immer wieder auf Christus selbst hinwies. Denn wahre Nachfolge bedeutet, Jesus zu folgen – nicht Menschen.
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