Sonntag, 19. Mai 2024

CPA veröffentlicht Analyse der Parteiprogramme

Bundeshaus in Bern
Die Nationalrats- und Ständeratswahlen sind für die Freikirchen ein wichtiges Thema. Eine Analyse schafft im Vorfeld der eidgenössischen Wahlen 2023 einen Überblick über die Parteiprogramme. Jedoch ist auch wichtig, was die einzelnen Personen denken.

Freikirchen versuchen eine ganzheitliche Verantwortung für die Schöpfung zu leben: «Wir sind nicht einfach nur Klimaschützer, sondern setzen uns ganzheitlich für das Leben ein. Das gilt für das Ungeborene bis zum Tod eines Menschen», erklärt Peter Schneeberger, Präsident Dachverband Freikirchen.ch. Daher passen nicht alle politische Parteien zu den Freikirchen, so Schneeberger: «Aber es gibt in fast allen Parteien Persönlichkeiten, die zu unseren Werten stehen.» Für ihn ist klar: «Wer wählt, kann auch mitgestalten.»

Nun sind die Unterlagen für die eidgenössischen Wahlen vom 22. Oktober in die Briefkästen geflattert. Damit sich Christinnen und Christen in der Schweiz eine Meinung bilden können, bevor Sie Ihr Couvert in die Urne werfen, veröffentlicht CPA (Christian Public Affairs) eine Analyse: Sie besteht aus der Übersicht über die Parteiprogramme der sechs grössten politischen Parteien der Schweiz sowie der beiden Parteien EDU und EVP, die eine Nähe zu christlich-konfessionellen Kreisen aufweisen. CPA ist eine Partnerorganisation des Dachverbandes Freikirchen.ch.

Analyse der Parteiprogramme

«Die eigene Religiosität hat nachweislich einen Einfluss auf die Politik. Das heisst, dass Politikerinnen unter Umständen sehr gezielt Entscheide auf der Grundlage ihres Glaubens treffen», erklärt Vanessa Kopplin, Oberassistentin am Religionswissenschaftlichen Seminar der Universität Zürich. Für ihre 2023 publizierte Doktorarbeit untersuchte sie den Einfluss von Religiosität auf politische Entscheide und wertete sie mit qualitativen Interviews mit 60 Gesprächspartnern aus.

Eine solche Basis für die Wahlen bildet auch die Analyse der Parteiprogramme aus Sicht von Christian Public Affairs (CPA). CPA hat die Leitfaden, Werte und die Parteiprogramme der politischen Parteien in der Schweiz analysiert. Besonderes Gewicht erhalten Parteien, die Bewahrung der Schöpfung, Solidarität sowie Menschen ins Zentrum setzen. Dazu gehören auch Menschenhandel, Menschenrechte, Religionsfreiheit und Schutz des Lebens. Wichtig sind auch Parteien, die sich für das Gemeinwohl wie Familie, Erziehung und Gesundheit stark machen.

Parteien und ihre Exponenten

Die Freikirchen sind im Kontakt mit Personen aus fast allen Parteien. Es wurden vier Exponenten aus vier verschiedenen Kantonen und Parteien angefragt, wieso Christinnen und Christen in der Politik engagieren. Die vier sind alles bisherige Parlamentarier und engagieren sich im Bundeshaus in der Arbeitsgruppe Christ & Politik.

  • Andres Gafner EDU BE: «Ich erlebe es so, dass Gott in der Politik leider keine zentrale Rolle mehr spielt. Ich schätze und spüre jedoch die breite Unterstützung im Gebet.»
  • Martin Haab SVP ZH: «Die alten Fragen von Gott und dem Glauben an ihn haben heute irgendwie keinen Platz mehr, weil es uns in der Schweiz extrem gut geht. »
  • Marc Jost EVP BE: «Christliche Werte sind mir in der Politik wichtig, weil an ihnen sichtbar wird, wer bloss Interessen vertritt und wer sich auf der Basis von Gerechtigkeit, Nächstenliebe und Menschenwürde im Parlament einbringt. Ich stehe für eine Politik, die auf christlichen Werten basiert.»
  • Eric Nussbaumer SP BL: «Das christliche Menschenbild bringt mich zu solidarischen und die Freiheit unterstützenden politischen Antworten. Das politisch Verbindende suche ich mit allen Menschen, die guten Willens sind.»

Zur Übersicht der Parteiprogramme:
Christian Public Affairs

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Autor: Peter Schneeberger
Quelle: freikirchen.ch

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