«Ferien» für Süssigkeiten, SMS oder Kaffee
In der Aktion «Time Out» geht es darum, in der Zeit vor Ostern auf etwas zu verzichten, sei dies eine Angewohnheit oder Sucht, beispielsweise auf Süssigkeiten, Alkohol, SMS und so weiter sein.
Vor 27 Jahren im kleinen begonnen, ist die Aktion stets gewachsen, gut möglich, dass in den kommenden Tagen erstmals mehr als tausend Personen mitmachen. Seit einigen Jahren beteiligten sich nun ganze Schulklassen am «Time Out», dreissig Prozent der Teilnehmer sind zwischen zehn bis sechzehn Jahre alt. Alle können mitmachen und für sich selbst bestimmen, worauf man verzichten will und wie lange man dies tun will.
Jederzeit einsteigen
Zu Beginn hiess das «Time Out» anders, nämlich «Aktion lohnender Verzicht»; damals stand das Unterlassen des Alkoholtrinkens im Zentrum. Längst aber wird auf alles mögliche verzichtet, insbesondere bei Jugendlichen, sagt Projektleiter Hansruedi Seiler: «35 bis 40 Prozent verzichten auf neue Medien.» Im Vordergrund stehen dabei SMS, Facebook, Internet oder Computerspiele. Nicht jeder Verzicht wird von den Teilnehmern über die «Langdistanz» der sechs Aktionswochen geplant. «Man ist nicht an die Fastenzeit vom 13. März bis 23. April gebunden.» Etwa die Hälfte der Teilnehmer sei während der ganzen Zeit dabei. «Es ist auch eine gute Sache, wenn man während der Aktionszeit davon hört, noch einzusteigen.»
Ein bildschirmfreier Tag
Je älter jemand ist, desto länger dauert die Verzichtszeit. Hansruedi Seiler: «Bei jüngeren Schülern ist die Zeit eher kürzer. Das hat wohl auch damit zu tun, dass dort der Atem noch nicht so weit reicht – es muss überblickbar sein. Es geht ja auch nicht darum, sechs Wochen auf Biegen und Brechen durchzuziehen, sondern eine gute Erfahrung zu machen und sagen zu können: «Ich habe es geschafft, ich kann mir eine Veränderung für den Alltag vorstellen.» Schlussendlich soll die Aktion mehr Lebensqualität für den Alltag bringen, nicht unbedingt durch einen totalen Verzicht, sondern eine Reduktion, so dass etwas Bestimmtes wieder zu einem Genuss und nicht einem Muss wird, erläutert Hansruedi Seiler, der während der Aktion mit seiner Familie pro Woche einen bildschirmfreien Tag anstrebt.
Website:
Timeout Schweiz
Datum: 16.03.2011
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch