Texas: Glaube und Trauer Hand in Hand

Im Hochwassergebiet wurden 230 Menschen evakuiert, nach wie vor werden viele vermisst.
Über 120 Tote bisher, noch werden 170 Menschen vermisst: Im Gebiet der «Jahrhundertflut» in Texas helfen Kirchen mit Gebet und handfestem Einsatz.

Der Guadaloupe River ist nach der verheerenden Sturzflut vom 4. Juli wieder zu dem kleinen Rinnsal geworden, der er normalerweise ist, aber der Schrecken in Kerr County ist noch nicht verflogen. Über 120 Menschen hat der Fluss in den Tod gerissen, über 170 werden noch vermisst.

Gebet

Hunderte versammelten sich in einer örtlichen High School, um den Verlust von Freunden, Familienangehörigen und Gemeindemitgliedern zu betrauern – und Gott trotz der Tragödie anzubeten, wie CBN berichtete. «Die eine Sache, die jeder Einzelne von uns tun kann, ist zu beten und darauf zu vertrauen, dass unser liebender Gott unsere Gebete erhört und diese Gebete beantwortet», sagte ein Redner mit erstickter Stimme zu den trauernden Menschen.

Gebet – das ist die grosse Reaktion im ganzen Land nach dieser Katastrophe. Selbst das Kabinett von Präsident Trump betete gemeinsam für die Opfer. Gouverneur Greg Abbott hat den 6. Juli als Tag des Gebets für ganz Texas ausgerufen. Fox News kommentierte: «Texas wendet sich dem Glauben zu.»

Kirchen und Maultiere

«Dieses Ereignis wird unsere Gemeinde für immer begleiten», sagte Pastor Phil Jackson von der Kerrville First Assembly of God. Er hat ein Mitglied seiner Gemeinde in der Flut verloren. Aber Jackson und seine Gemeinde haben ihre Trauer in praktischen Dienst umgewandelt: Zusammen mit der religiösen Hilfsorganisation Operation Blessing nutzen sie ihre Küche, um täglich Hunderte von warmen Mahlzeiten für die Ersthelfer zuzubereiten. «Sie haben mehrere Leichen aus dem Fluss gezogen», sagte Ryan Yost, Katastrophenhilfe-Koch bei Operation Blessing. «Da wird einem klar, dass man als Koch mit der Bereitstellung von Lebensmitteln dazu beiträgt, dass sie sich selbst versorgen können, damit sie den Job machen können, den nicht viele machen wollen.» Auch in anderen Bundesstaaten organisierten Kirchen Sammlungen für die in Not geratenen Menschen in Kerr County.

Helfer sind aus dem ganzen Land gekommen – mit Autos, Baggern, Schaufeln und sogar mit Maultieren. «Alle Maultiere, die Sie hier draussen arbeiten sehen, tragen ihre Kettensägen, ihren Treibstoff – alles, was sie brauchen», sagte Mike Toberer von Mission Mules aus North Carolina. «Wenn ich morgens aufwache, spüre ich: Das ist deine Chance zu helfen.»

Die christliche humanitäre Organisation Samaritan's Purse ist mit mehr als 90 Freiwilligen in Kerrville vor Ort. Die Kerrville Bible Church dient als Basis, von der aus die Teams ausziehen und Häuser entschlammen, Trümmer beseitigen und persönliche Gegenstände bergen.

Geistliche Hilfe

Kaplan Robert Coon von der National School Chaplain Association bietet vor Ort geistliche Unterstützung an. «Es ist eine wunderbare Sache, wenn man sieht, wie der Heilige Geist an der Arbeit ist», sagte Coon. «Ich darf das Evangelium weitergeben und die Menschen daran erinnern, dass der Herr sie niemals verlassen oder aufgeben wird, so wie er es in Hebräer 13, Vers 6 versprochen hat.» Auch die methodistische Bischöfin Cynthia Fierro Harvey besuchte die örtliche Gemeinde. «Man kann die Schwere in diesem Raum spüren», sagte Harvey. «Und gleichzeitig wissen wir, dass wir einem Gott der Hoffnung dienen, einem Gott der Möglichkeiten, einem Gott, der uns niemals im Stich lässt.» Das United Methodist Committee on Relief hat den Kirchen in der Region einen Solidaritätszuschuss in Höhe von 10'000 Dollar zur Verfügung gestellt.

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Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / CBN / Fox News

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