The Chosen-Star gibt bereits ersten Einblick
«Wer Intensität liebt, darf sich freuen – es wird intensiv», sagte Reza Diako gegenüber dem Magazin «Christian Post». Diako, der in der Serie seit der vierten Staffel den Apostel Philippus spielt, erklärt, dass die kommende Staffel tiefer in die letzten Tage von Jesu Leben eintaucht – mit einem emotionalen und geistlichen Gewicht, das auf jahrelanger Charakterentwicklung basiere.
«Wir wissen, worauf die Geschichte hinausläuft», so Reza Diako. «Es ist schmerzhaft, es ist schwer. Aber was ‘The Chosen’ besonders macht, ist die Reise, die wir mit diesen Figuren über fünf, sechs Staffeln hinweg unternommen haben. Es ist nicht einfach eine Neuinszenierung ikonischer Szenen – es fühlt sich an, als würde man ein Familienmitglied verlieren.»
«Das sagt viel über seinen Charakter»
Was einst als Crowdfunding-Projekt begann, ist heute ein weltweites Phänomen: «The Chosen» wird inzwischen in über 175 Ländern gestreamt und kooperiert neuerdings mit «Amazon Prime», um ein noch grösseres Publikum zu erreichen.
Reza Diako kam in Staffel vier zur Besetzung und übernahm die Rolle des Philippus. Philippus wurde erstmals in Staffel zwei eingeführt. Er wird als eigenwilliger und zugleich tief spiritueller Mensch dargestellt, der einst Schüler von Johannes dem Täufer war und sich aus eigener Überzeugung Jesus anschloss.
«Philippus ist spannend, weil er Jesus gesucht hat», erklärt Reza Diako. «Das ist selten. Die meisten Jünger mussten überzeugt werden. Aber er hat etwas gesehen und darauf reagiert. Das sagt viel über seinen Charakter – er sucht nach etwas, das kaum in Worte zu fassen ist.»
Geistliche Rastlosigkeit
Dieses Suchen spiegelt, so Reza Diako, auch sein eigenes Leben wider. Der Schauspieler, der in mehreren Ländern lebte und sich unterschiedlichen Kulturen anpassen musste, sieht sich selbst in der geistlichen Rastlosigkeit seiner Rolle.
«Ich habe in vier verschiedenen Ländern gelebt und musste mich immer wieder neu orientieren», erinnert er sich. «Wenn man das erlebt, beginnt man, sich stärker an geistlichen und metaphorischen Werten zu orientieren als an materiellen Strukturen. Das half mir, eine Verbindung zu Philippus aufzubauen – einem Mann, der Komfort loslassen musste und trotzdem einen Weg gefunden hat, andere zu führen.»
Spannungen unter Jüngern
«The Chosen: Last Supper», das im Kino Premiere feierte, bringt zunehmende Spannungen unter den Jüngern ans Licht. Verrat, Ehrgeiz und spirituelle Krisen prägen die Handlung. «Philippus ist so etwas wie das Bindeglied», sagt Reza Diako. «Er ist derjenige, der versucht, alle zusammenzuhalten, der zwischen Simon Petrus, Matthäus und den anderen vermittelt. Er bringt diese Botschaft mit: ‘Lasst uns den Blick auf den Weg mit Jesus richten, nicht auf das Chaos um uns herum.’»
Für ihn sei einer der bewegendsten Momente der Dreharbeiten zu Staffel fünf die Szene des letzten Abendmahls – als Jesus offen über seinen bevorstehenden Tod spricht und die Jünger mit dieser Wahrheit ringen. «Sie hören es, aber sie wollen es nicht verstehen», reflektiert er. «Das hat mich sehr berührt, weil es eine so menschliche Reaktion ist. Wir sehen die Zeichen, wir wissen tief im Inneren, was wahr ist – aber wir wollen es manchmal einfach nicht wahrhaben. Wir wehren uns. Und trotzdem sind wir aufgerufen, weiterzugehen.»
Authentizität als Schlüssel
«The Chosen» wird dafür gelobt, die biblische Erzählung zu vermenschlichen und Figuren emotionale sowie psychologische Tiefe zu verleihen, die sonst oft distanziert oder idealisiert wirken.
Gerade diese Authentizität sei der Schlüssel zum weltweiten Erfolg der Serie, erklärte Reza Diako gegenüber der «Christian Post»: «Was ich an ‘The Chosen’ liebe, ist, wie nahbar alles wird», sagte er. «Man sieht die Traumata, die Verwirrung, die Reibungen untereinander. Diese Menschen könnten heute genauso gut in einem Klassenzimmer, einer Werkstatt oder einem Büro sitzen. Und doch wurden sie für etwas Aussergewöhnliches zusammengeführt.»
Für Zeiten wie diese
«Gerade in einer Zeit voller Hass, Spaltung und Zweifel berührt eine Serie, die von Glaube, Einheit und Mitgefühl erzählt, viele Menschen auf besondere Weise», so Reza Diako. «Von Anfang an hat ‘The Chosen’ den Fokus auf die Ausgegrenzten gelegt. Man sieht, wie Jesus mit Maria Magdalena umgeht, wie er Matthäus sieht. Das spricht etwas in uns allen an.»
Angesichts der ernsteren Themen der sechsten Staffel hofft Diako, dass sowohl langjährige Fans als auch neue Zuschauer mit neuer Hoffnung und Perspektive zurückbleiben.
«Staffel sechs wird intensiv»
«Ja, Staffel sechs wird intensiv», blickte er nach vorne. «Aber gleichzeitig sind auch die Geschichte, das Drehbuch, das Schauspiel und die Tiefe gewachsen. Wir kennen uns alle inzwischen sehr gut – und das merkt man. Wer durchhält, wird am Ende die gute Nachricht erkennen. Also haltet euch gut fest.»
Weiter sagte Reza Diako: «Diese Serie wächst in jeder Hinsicht. Sie erreicht immer mehr Menschen. Und sie erinnert uns alle daran, dass die Geschichte von Jesus nicht nur heilig ist – sie ist auch menschlich. Und genau das macht sie so kraftvoll.»
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