Ein Lied für den Frieden

Frieden im Sturm dieser Welt erfahren
Die angespannte Weltlage kann Angst machen. Artur Wiebe beschreibt, was ihm in dieser Situation Mut gibt.

«Ein bisschen Friede, ein bisschen Sonne für diese Erde, auf der wir wohnen.» Das sang die 17-jährige Nicole 1982 auf dem Eurovision Song Contest (ESC) im englischen Harrogate. Engelsgleich sitzend mit weisser, zwölfsaitiger Gitarre sang sie den letzten von 18 Beiträgen voller Sehnsucht nach Frieden, Hoffnung und Freude für diese Welt und die Menschen. Und damit gewann zum ersten Mal ein deutscher Beitrag diesen bis heute bestehenden Musikwettbewerb

Das Lied «Ein bisschen Frieden» traf den Nerv der Zeit: Das Jahr 1982 war geprägt von dem sich abzeichnenden Falklandkrieg und der Nachrüstungsdebatte, die von heftigen Protesten der Bevölkerung begleitet wurde. Das westliche Militärbündnis NATO wollte mit ihrem «Doppelbeschluss» Atomsprengköpfe in Westeuropa stationieren, um die Abschreckung gegenüber der damaligen Sowjetunion und dem Warschauer Pakt zu erhöhen. Frieden durch Abschreckung? 1983 wurden die Pershing II-Raketen in Deutschland aufgestellt und zeigten ihre Wirkung: Ab 1985 begannen unter dem russischen Generalsekretär Michail Gorbatschow die Abrüstungsverhandlungen: 1991 wurde der letzte Flugkörper verschrottet. 

1982 hört sich heute wieder fast aktuell an: Auch mehr als vierzig Jahre danach hat sich die Situation im Grunde nicht gross verändert. Und ein bisschen mehr Frieden, das wäre nicht nur schön, sondern dringend notwendig. 

Jesus trifft den Nerv der Zeit 

Jesus Christus ist für mich der Friedensexperte. Er weiss genau, dass sein Friede nicht irgendwo auf Musikwettbewerben entsteht oder an Verhandlungstischen produziert wird, sondern ganz tief im Herzen eines jeden Menschen beginnt: Frieden mit Gott. 

Deswegen setzt Jesus genau dort an und schenkt allen, die an ihn glauben, diesen Frieden: In seinen Abschiedsreden (Johannes Kapitel 14) verspricht er ihnen den Heiligen Geist, der in seinen Jüngern wohnt. Jesus geht zurück zu seinem himmlischen Vater und gibt den Glaubenden den Frieden Gottes: «Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht» (Vers 27). 

Mich persönlich berührt dieses Wort und dieses Geschenk von Jesus – ganz tief in meinem Herzen. Sie treffen auf die Sehnsucht auf Hoffnung, dass doch Frieden werden soll: in meinem Herzen, in meinen Beziehungen, in meinem Umfeld – und letztendlich in dieser Welt. Tröstlich finde ich, dass dieser Friede anders ist, als die Welt um uns herum ihn sich vorstellt und womit sie sich schmückt. Jesu Friede ist nicht von dieser Welt, weil er unmittelbar mit der Beziehung zu Gott zu tun hat. Und er hat in der geklärten und befriedeten Beziehung zum himmlischen Vater seinen Ursprung und Ruhepol. 

Genau deswegen, weil dieser Friede übermenschlich und überirdisch ist, kann Jesus seinen Jüngern durch sein Wort bis heute zusagen: «Lasst euch nicht erschrecken oder in Aufregung oder Unruhe versetzen»; «Euer Herz sei nicht verzagt» oder «Habt keine Angst» (Vers 27). 

Jesus, der Friedensexperte? 

Ist Jesus Christus wirklich der Friedensexperte? Auch heute hier in dieser Weltlage, die sich zu wiederholen scheint? Wenn ja, dann bedeutet das, dass wir gemeinsam als seine Nachfolger mehr Möglichkeiten haben als die Welt um uns herum, die sich nach Frieden sehnt. 

Hier einige dieser Chancen: 

  1. Dem Frieden Gottes durch Jesu in unseren Beziehungen Raum geben: Vergebung, Versöhnung, Neuanfang – nicht nur davon reden, sondern, wenn möglich, den ersten Schritt gehen. «Stell dir vor: Du bringst deine Opfergabe zum Altar und dort fällt dir ein: ,Mein Bruder, meine Schwester hat etwas gegen mich.‘ Dann lass deine Opfergabe vor dem Altar liegen. Geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder oder deiner Schwester. Dann komm zurück und bring deine Opfergabe dar» (Matthäus Kapitel 5, Verse 23–24). 
  2. Beten für die Regierenden und Verantwortlichen: «Betet auch für die Könige und alle übrigen Machthaber. Denn wir wollen ein ruhiges und stilles Leben führen – in ungehinderter Ausübung unseres Glaubens und in Würde»(1. Timotheus Kapitel 2, Vers 2). 
  3. Mutig für Frieden eintreten und sich das auch etwas kosten lassen: «Glückselig sind die, die Frieden stiften. Denn sie werden Kinder Gottes heissen» (Matthäus Kapitel 5, Vers 9). 

Friede mit Gott 

Mir persönlich hilft, diesem Frieden Gottes neu Raum zu geben, indem ich zum Beispiel schlicht und ergreifend ein Liedchen singe. Nicht unbedingt «Ein bisschen Frieden», sondern eines, das für mich eine Brücke baut zwischen Wollen und Fühlen. Ein altes aus meiner Kindheit bedeutet mir viel. Gedichtet wurde es von Horatio Gates Spafford (1828-1888), ins Deutsche übersetzt von Theodor Kübler (1832-1905): «Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt, ob Stürme auch drohen von fern, mein Herze im Glauben doch allezeit singt: Mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn.» 

Jesus Christus summt dir und uns nicht nur «Ein bisschen Friede» zu. Nein, der Sohn Gottes gibt dir und uns seinen göttlichen Frieden: «Zum Abschied schenke ich euch Frieden: Ich gebe euch meinen Frieden. Ich gebe euch nicht den Frieden, wie ihn diese Welt gibt. Lasst euch im Herzen keine Angst machen und lasst euch nicht entmutigen» (Johannes Kapitel 14, Vers 27). 

Ich wünsche Ihnen den Frieden Gottes! Gespannt wäre ich zu hören, welches Lied des Friedens Ihnen heute im Herzen erklingt oder über Ihre Lippen kommt.

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Autor: Artur Wiebe
Quelle: Magazin LebensLauf 03/2025, SCM Bundes-Verlag

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