Michael Bublé: Erfolg und Glaube auf Umwegen

Sänger Michael Bublé
Das hier ist die Geschichte vom sympathischen und erfolgreichen Sänger Michael Bublé.

Mit seinen 49 Jahren hat Michael Bublé eigentlich alles erreicht, was man als Sänger schaffen kann: Er ist zigfacher Millionär, hat fünf Grammys und viele andere Preise abgeräumt, man kennt, hört und mag ihn. Wenn er auf Tour ist, sind die grössten Hallen nötig – und sie werden voll, wenn er auftritt. Er ist seit etlichen Jahren mit Luisana Lopilato verheiratet und die beiden haben vier Kinder. Skandale und Exzesse überlässt er anderen und führt ein unauffälliges und relativ bescheidenes Leben. Alles sieht gut aus. Doch der Einstieg ins Leben als erfolgreicher Künstler war nicht leicht. Und die Familie musste mit heftigen Krisen umgehen.

Wenn der Erfolg nicht kommen will

Dass ihr Michael einmal ein Star werden würde, damit rechnete in Familie Bublé niemand. Er war kein Überfliegerkind reicher Eltern, die ihn zum Erfolg casteten. Die Familie lebte an der kanadischen Westküste in der Gegend von Vancouver. Sein Vater war Fischer. Der italienische Grossvater arbeitete als Klempner. Von ihm hat Bublé seine Liebe zur Musik. Wenn Opa in einem Club gearbeitet hatte, tauschte er manchmal seinen Arbeitslohn gegen Bühnenzeit und die beiden sangen dort Jazz und Swing. Das klang neben Madonna und den anderen Stars der 90er etwas aus der Zeit gefallen – und so blieb die Wahrnehmung von Michael Bublé über Jahre. Er sang mit einer weichen und warmen Stimme und sah gut aus, aber er war nicht cool. Das begleitete ihn die ganzen ersten Jahre seiner Karriere hindurch. War er nun ein Sänger? Ein Songwriter? Ein Star? Im Rückblick ist sein Debütalbum «Michael Bublé» von 2000 ein Erfolg geworden, doch im Westen kam dieser Erfolg erst nach einer Kurve über Südafrika, die Philippinen und viele, viele Live-Auftritte, bei denen Bublé stets auch Kritiker gewinnen konnte. Als es endlich so weit war, erlebte er eine persönliche Katastrophe.

Wenn es nicht so läuft, wie es laufen sollte

2016 war Bublés Sohn Noah drei Jahre alt. Genau zu dieser Zeit, in der Kinder sonst ihr kleinkindliches Wesen ablegen und immer wieder sagen: «Das will ich selbst!», wurde bei Noah Leberkrebs diagnostiziert. Ein halbes Jahr lang kämpften die Ärzte in einer Fachklinik in Los Angeles um sein Leben. Damals verschoben sich die Prioritäten für Bublé sehr drastisch. In einem Interview erklärte er dazu: «Ich glaube nicht, dass ich ein schrecklicher Kerl war, aber da waren Scheuklappen. Karriere. Ehrgeiz. Wie werde ich der Grösste, der Beste… Doch in dem Moment, als sie mir die Diagnose mitteilten, wurde mir die Realität bewusst.» 

Bublé und seine Frau waren nicht für ihre Frömmigkeit bekannt, doch damals erlebten sie, dass viele Menschen für sie beteten. Und sie wandten sich auch selbst an Gott. «Mein Glaube, dass Gott ein Wunder tun würde, hat mir geholfen. Ich wurde stark, damit es meinem Sohn besser gehen konnte», erklärte Lopilato. Noah wurde wieder gesund und Bublé kam zum Schluss: «Wenn man leidet, gibt es zwei Wege. Der eine führt uns zu Bitterkeit und Wut, der andere zu Vergebung, Akzeptanz und Liebe. Es ist schwer, den richtigen Weg einzuschlagen, denn wir sind Menschen, wir haben Fehler und wir sind komplizierte, komplizierte Wesen.» Die Dankbarkeit siegte bei ihm.

Wenn man immer noch auf dem Weg ist

«Damals entschied ich mich, meinen Weg mit Gott zu gehen…», wäre jetzt ein Satz, der für viele hierhin gehören könnte. Doch im Guardian unterstrich der Sänger 2023: «Ich würde mich nicht als gottesfürchtigen Christen bezeichnen. (…) Ich habe keine Angst davor. Ich habe eine wirklich wundervolle und persönliche Beziehung zu meinem Glauben. Aber es ist nichts Schwerwiegendes, ich bin einfach nicht so ein Typ. Und ich will nicht so tun, als wäre ich es.» 

Bis dahin engagiert er sich aber bereits für christliche Inhalte: Die christliche App «Glorify», die tägliche Andachten, Inputs, Gebetsvorlagen und eine ganze Community dahinter anbietet, konnte durch zahlreiche Spenden, unter anderem auch von Michael Bublé, überhaupt erst an den Start gehen. Das ist typisch für Bublé: Er ist ehrlich, manchmal gegen die Erwartungen, aber gleichzeitig offen und in Bewegung. Und vieles dauert bei ihm etwas länger, um dann am Ende richtig gut zu werden.

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Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet

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