«Nur Jesus konnte meine innere Leere stopfen»
Seit vergangenem Jahr gibt es nun bei Hope TV die Sendung «Wie man Riesen bekämpft – Der Mutmach-Talk mit David Kadel». Inspiriert von der biblischen Geschichte des jungen Hirten David, der gegen den Riesen Goliat kämpfte, richtet sich die Sendung an alle, die vor eigenen «Riesen» stehen: Ängste, Krankheiten, Beziehungsprobleme, berufliche Herausforderungen oder Abhängigkeiten. David Kadel lädt in jeder Folge interessante Persönlichkeiten ein, die ihre Erfahrungen im Umgang mit Lebenskrisen teilen.
Vor einiger Zeit war der Musiker Dero Goi zu Gast, der mit der Neue-Deutsche-Härte-Band Oomph! einst grosse Erfolge feierte und dabei durch makabere und religionskritischen Texte auffiel. Im Mutmach-Talk mit David Kadel berichtete der 55-jährige Rockstar, wie durch die Hinwendung zu Jesus Christus Frieden in sein Herz kam und sich seine Persönlichkeit wandelte.
Mit dem leidenden Jesus identifiziert
Goi erzählte, dass er sich vor fünf Jahren «bekehrt» habe. Durch Gewalt- und Suchterfahrungen im Elternhaus sei er ein wütender und misstrauischer Mensch geworden. Dabei sei er immer ein Suchender gewesen, der eine Antwort darauf finden wollte, warum er sich in dieser Welt so unwohl fühlte.
Der Musiker schilderte, dass er sich als Kind in der Kirche wohl gefühlt habe, was er wie folgt erklärte: «Ich bin katholisch aufgewachsen und bin als Kind auch gerne zur Kirche gegangen. (…) In der katholischen Kirche wird das Leid Christi sehr in den Vordergrund gestellt und damit konnte ich mich identifizieren. Ich habe ja zuhause auch Leid erfahren und konnte mich mit dem leidenden Christus am Kreuz identifizieren.»
Gegen Gott rebelliert
Irgendwann habe er sich von Gott abgewandt, weil er das Gefühl hatte, dass seine Gebete nicht erhört werden, und weil er zudem auf einer katholischen Schule «Heuchelei und moralische Doppelstandards» erlebt habe. Er habe dann sogar «gegen Gott agiert», was auch in seinen Liedern bei Oomph! zu hören sei. Im Rückblick auf diese Zeit stellt Dero fest, dass ihn in seiner Kindheit und Jugend nicht vermittelt wurde, dass Gott die Liebe ist und vor allem dass Jesus Gott ist.
«Es gibt nur ein Puzzleteil, das in dieses Loch hineinpasst»
Irgendwann habe er sich auf seiner Suche dann mit Psychologie, Philosophie und Religion beschäftigt. Zum Perspektivwechsel in seinem Leben – weg von Misstrauen hin zum Vertrauen – kam es, als er erkannte, was wahrhafter Glaube ist. Dazu erklärte er: «Als ich herausgefunden habe, dass Jesus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, dass Gott Mensch wurde und aus Liebe für unsere Schuld gestorben ist, da habe ich auch selbst zum Glauben gefunden.»
Als David Kadel ihn darauf anspricht, wodurch es zu diesem Wendepunkt in seinem Leben kam, schilderte Dero Goi, dass er als junger Mann versucht habe, «irgendetwas zu erlangen, weil man die innere Leere stopfen möchte». Er habe geglaubt, dass durch den Lifestyle als erfolgreiche Rockmusiker «das Loch schon irgendwann weg gehen» würde. Im Gegenteil sei die innere Leere durch gelebte Oberflächlichkeit bei ihm «immer grösser» geworden, berichtete der Rock-Star, dem mit Oomph! grosse Hits wie u.a. «Augen Auf», «Labyrinth» und «Gott ist ein Popstar» gelangen, im Rückblick auf diese Zeit. Mit Blick darauf, dass Anerkennung, Erfolg, materieller Wohlstand seine innere Leere nicht füllen konnten, betont Dero Goi: «Es gibt nur ein Puzzleteil, das in dieses Loch hineinpasst. Und das ist Jesus Christus.»
Auf die Knie gezwungen
Sein «Vorteil» sei gewesen, dass er nie in seinem Leben aufgehört habe, nach tiefgehender Wahrheit zu suchen, so dass er zu dieser Erkenntnis gelangen konnte. Er habe immer weiter nach Antworten auf seine vielfältigen Lebensfragen gesucht. Persönliche Schicksalsschläge hätten ihn schliesslich «auf die Knie und in die Demut gezwungen».
Als sein Vater aufgrund seiner Alkoholsucht verstarb und kurze Zeit später sein kleiner Sohn an Krebs erkrankte, habe er den Boden unter den Füssen verloren und erkannt, dass er Hilfe braucht. Verschiedene Therapien und das Studium der Psychologie hätten ihm «auch nicht richtig helfen» können, schilderte Goi. Dazu erklärte er: «Ich konnte mich besser analysieren, die Symptome besser verstehen und sie unterdrücken mit Psychopharmaka, aber ich bin nicht zum Kern vorgedrungen. Heute weiss ich, warum ich eigentlich gelitten habe. Das war die Trennung von meinem eigentlichen Vater, der im Himmel zu finden ist.»
Ein neues Herz
Im Umgang mit seinen beiden Schicksalsschlägen habe er dann im Gebet die Verbindung zu Gott gesucht. Goi schilderte, dass er selbst anfing seine Fehler zu bereuen und sich zu Gott hin zu öffnen. Was im Alten Testament im Buch Hesekiel beschrieben wird, habe er an sich erfahren dürfen. In Hesekiel Kapitel 36, Verse 26-27 heisst es: «Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun.»
Dazu betont Dero Goi mit Blick auf seine gemachte Erfahrung: «Nur Jesus konnte meine innere Leere stopfen.» Er habe durch die Verbindung zu Christus nachhaltig inneren Frieden in seinem Herzen erfahren. Der Sänger teilte weiter mit, dass ihn das Johannesevangelium im Prozess seiner Suche besonders angesprochen habe. Dabei hebt Dero Goi die Worte aus Johannes Kapitel 3, Vers 16 als richtungsweisend wie folgt hervor: «Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, auf dass jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.»
Dieser Artikel erschien bei promisglauben.de. Den gesamten Talk mit Dero Goi kann man hier nachschauen.
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