Vom TV-Einsatz zum Ernstfall bei «Mercy Ships»
«Es fühlt sich wie ein neues Kapitel an», sagt Sierra McClain, die gerade für die christliche App «Glorify» eine Andachtsserie aufgezeichnet hat.
McClains Film-Figur Grace in der Serie «9-1-1: Lone Star» sorgte zuletzt für Aufsehen, als sie ihre Familie und Karriere hinter sich liess, um bei «Mercy Ships» zu arbeiten, einer christlichen Hilfsorganisation, die kostenlose medizinische Hilfe auf Hospitalschiffen in unterversorgten Regionen anbietet.
Kurz nach der Ausstrahlung dieser Episode meldete sich «Mercy Ships» im wirklichen Leben bei Sierra McClain. «Ich musste darüber beten. Schliesslich hatte ich das Gefühl, dass Gott mir etwas aufs Herz legte, das ich noch nicht ganz verstehen konnte. Ich hatte das Gefühl, dass diese Gelegenheit mich verändern würde. Und das hat sie auch.»
Dem Gehorsam nachgejagt
Ihre Andachtsreihe auf «Glorify» sei, so McClain, die Frucht ihres «Ja». Gemeinsam mit dem Autor Chris Advansun schrieb sie die Texte und sprach jede Andacht ein.
«Ich hoffe, dass Gott durch diese Worte spricht. Wenn auch nur eine Person innehält und denkt: ‘Vielleicht ist das genau der Ort, an den Gott mich führen will’ – dann war es das wert.»
Aufgewachsen in einer kreativen, gotteszentrierten Familie mit ihren Schwestern Lauryn und China Anne, habe sie von ihren Eltern gelernt, geistliche Integrität über beruflichen Erfolg zu stellen. «In unserer Familie haben wir Entscheidungen immer aus demselben Grund getroffen: weil wir auf Gott gehört haben. Auch wenn diese Entscheidungen unpopulär waren oder es Gegenwind gab. Wir sind nie dem Erfolg hinterhergejagt um des Erfolgs willen. Wir sind dem Gehorsam nachgejagt.»
«Zutiefst inspirierend»
Diese Klarheit war es auch, die sie zu Mercy Ships führte – eine Organisation, deren Mission sie als zutiefst bewegend und inspirierend beschreibt. Seit 1978 betreibt das Hilfswerk Hospitalschiffe, auf denen Freiwillige unentgeltlich lebensverändernde medizinische Hilfe leisten.
«Ich dachte, ich hätte Mercy Ships verstanden», sagt Sierra McClain. «Aber dann hörte ich persönliche Geschichten von Menschen, die auf dem Schiff waren – von Freiwilligen, die ihr Leben in der Heimat aufgaben, um zu dienen. Das hat mich tief berührt. Ihre Ehrlichkeit und der Sinn, den sie in ihrem Tun fanden, haben mich inspiriert. Ich wollte das selbst erleben.»
Bislang war sie noch nicht auf einem Schiff, aber sie nutzt nun ihre Plattform, um den Stimmlosen Gehör zu verschaffen und andere zu einem Leben im Dienst zu ermutigen.
«Es sagt viel über die Berufung aus»
«Zuzuhören ist etwas Heiliges. Wenn jemand alles aufgibt, um anderen zu helfen, dann sagt das viel über dessen Berufung aus. Ich glaube, dass immer mehr von uns – mich eingeschlossen – dazu berufen sind, so zu leben.»
Doch sie weiss auch, wie schwer es sein kann, diesem Ruf zu folgen – besonders für junge Christen in einer leistungsorientierten Welt. Sie kennt die Angst, einen anderen Weg zu gehen als die Masse.
«Es kann beängstigend sein», sagt sie. «Aber mein Rat ist: Versuche, dich für das zu öffnen, wohin Gott dich führen möchte – auch wenn du es nicht sofort erkennst. Ich musste vieles, was ich zu wissen glaubte, loslassen, um wieder hinhören und mit Gott gehen zu können.»
Ein anderer Mensch geworden
Heute, sagt Sierra McClain, sei sie ein ganz anderer Mensch als noch vor fünf oder zehn Jahren. «Es ist unbeschreiblich. Es ist wie beim Autofahren: Man kann den Vorgang erklären, aber erst wenn man selbst am Steuer sitzt, versteht man es wirklich. Und ich würde diesen Weg gegen nichts eintauschen.»
Diese geistliche Verwurzelung sei es auch, die sie sich trotz Ruhm, öffentlicher Aufmerksamkeit und Social Media bewusst bewahrt. Ob bei der Arbeit mit einer christlichen Organisation, beim Sprechen einer Andacht oder vor der Kamera – Sierra McClain betet, dass Gott sie als Werkzeug zu seiner Ehre gebraucht.
«Ob man in der Unterhaltungsbranche arbeitet oder einfach nur ein Teenager ist, der dazugehören will – wir alle stehen unter dem Druck, relevant zu bleiben, dazuzugehören, gesehen zu werden», sagt sie. «Aber ich habe gelernt, dass es in Ordnung ist, diese Erwartungen loszulassen. Ich versuche, den Druck, ständig etwas posten zu müssen, abzulegen. Denn letztlich geschieht alles zu Gottes Zeit. Und meine Beziehung zu ihm steht über allem.»
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