50'000 Menschen sind seither in Israel eingewandert
Seit den Terroranschlägen der Hamas am 7. Oktober 2023 sind laut Zahlen, die die «Jewish Agency for Israel» vor Rosch Haschana, dem jüdischen Neujahrsfest, veröffentlicht hat, mehr als 50’000 neue Einwanderer in Israel angekommen.
Die demografische Verteilung der neuen Einwanderer zeigt laut dem Bericht in «Israel heute», dass auch junge Menschen vertreten sind: Moderne, engagierte und junge Juden machen einen bedeutenden Teil aus.
Die Jewish Agency hilft bei der Einwanderung und die weltweite Diaspora organisiert Alijah-Messen.
Antisemitismus wächst in Europa
In Europa ist der Antisemitismus in den letzten Jahren massiv gewachsen, dies bereits längst vor dem Gaza-Krieg. Livenet berichtete schon im Jahr 2017 vom Phänomen, dass Juden aus Sicherheitsgründen Frankreich verlassen.
Laut «Spiegel» warnt die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller in der «Welt am Sonntag» vor einer neuen Welle des Antisemitismus: «Der Hass auf Juden zeigt sich überall in Europa, und Israel wird immer mehr isoliert, auch in Kultur, Sport und Wissenschaft – Bereiche, die mit dem Krieg gegen die Hamas nichts zu tun haben.» In der Diaspora würden Juden die Kippa unter einer Basketball-Mütze tragen und in Berlin die Namen von Klingelschildern entfernen, aus Angst vor Angriffen. Sie warnt ausserdem vor Islamismus: «Es gibt junge radikalisierte Männer, die gewaltbereit sind. Und es gibt die Schläfer. Ich hoffe, dass die Geheimdienste sie finden, bevor sie zum Einsatz kommen.»
Tödlicher Anschlag in England
Am vergangenen Donnerstag wurden in Manchester bei einem Anschlag zum jüdischen Feiertag Jom Kippur zwei Menschen getötet und mehrere schwer verletzt. Der britische Oberrabbiner Ephraim Mirvis sagte laut «Tagesschau», der Angriff sei das Ergebnis einer «unerbittlichen Welle von Judenhass» in Grossbritannien. «Dies ist der Tag, von dem wir gehofft hatten, ihn niemals erleben zu müssen, von dem wir aber tief in unserem Inneren wussten, dass er kommen würde.»
Israels Aussenminister Gideon Saar schrieb laut der «Tagesschau» bei «X»: «Die Wahrheit muss gesagt werden: Offene und unkontrollierte antisemitische und anti-israelische Hetze, genauso wie Aufrufe zur Unterstützung von Terrorismus, sind in jüngster Zeit ein weit verbreitetes Phänomen auf den Strassen von London geworden, in den Städten überall in Grossbritannien und an den Unis.»
Gepackte Koffern in Berlin
In der Schweiz denkt jeder vierte Jude ans Auswandern und in Deutschland rechnete kürzlich die jüdisch-deutsche Künstlerin und Journalistin Sarah Maria Sander mit der deutschen Kulturszene ab. Sie erklärte, dass ihr viele Jüdinnen und Juden in Berlin sagen: «Die Koffer sind längst gepackt!»
Oder wie beispielsweise in Italien, wo im Jahr 2024 offiziell 877 antisemitische Vorfälle registriert wurden, doppelt so viele wie 2023.
Am heutigen Dienstag jährt sich der verheerende Angriff der Hamas zum zweiten Mal. Die Menschen in Israel und im ganzen Nahen Osten – einschliesslich Gaza – aber auch unsere westlichen Länder brauchen unsere Gebete mehr denn je.
Zu dem Thema empfehlen wir einen lesenswerten Kommentar von Hanspeter Schmutz vom Forum Integriertes Christsein: Warum ich (k)ein Israel-Fan bin
Zum Thema:
Dossier: Israel
Viele wollen in Gaza bleiben: Hälfte der Christen versteckt sich in einer Kirche
Kirchenführer warnen vor Folgen: Gaza: was geschieht mit den Christen?