Hoffnung auf ein neues Miteinander der Christen
«Warum nicht, es ist ja Sonntag», sagten sich Andi Bachmann-Roth und seine Familie in den Ferien in Sizilien. Sie schlossen sich den Menschen an, die in eine Kirche strömten. «Kaum war ich drinnen, kam eine alte Frau auf mich zu, drückte mir den Abendmahls-Kelch in die Hand und sagte, ich solle beim Abendmahl helfen.»
Unversehens landete der Co-Leiter der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) in einem Gottesdienst «und feierte das Abendmahl mit Menschen am Tisch des Herrn». Er war berührt von der Universalität des Glaubens.
«Hochachtung gegenüber Wort befeuern»
«Eng mit meiner Rolle verknüpft ist das Anliegen, immer wieder Auseinandersetzung mit der Bibel zu fördern; dass wir eine gesunde Begegnung mit der Bibel ermöglichen», betont Silke Sieber, Theologin und Co-Geschäftsleiterin beim Bibellesebund Schweiz. Eine Mündigkeit im christlichen Glauben gehe nicht ohne die Auseinandersetzung mit der Bibel.
«Ich verstehe meine Rolle als jemand, der die Hochachtung vor diesem absolut einzigartigen Wort immer wieder befeuert und dazu motiviert, sich damit auf eine gesunde Art und Weise auseinanderzusetzen.» Das heisse, mit Respekt gegenüber der alten Schrift, aber auch verbunden mit der Kombination Denken und Glauben – und auch aus einer Demut dem Wort gegenüber.
Einheit fördern
Ziel der SEA ist es, die Einheit unter Christen zu fördern. «Das Christen sich gern haben, ist ein Wunder, das Christus in uns wirkt», erklärt Andi Bachmann-Roth. «Ein wichtiger Teil meiner Rolle ist, zu beten, dass dieses Wunder geschieht. Christus betete auch dafür, dass wir eins sind.»
Und es gelte auch, dafür zu werben. «Ich verstehe mich als jemand, der versucht, einen guten Boden zu legen.» Dies zum Beispiel für Arbeitsgemeinschaften und lokale Allianzen.
Der Trend in der Schweiz ist die Säkularisierung. Das grosse Schrumpfen geschieht bei den Landeskirchen, aber auch bei Freikirchen. «Man realisiert, dass wir das Gleiche glauben.» Früher waren die Gräben grösser.
Miteinander statt übereinander reden
Die Menschen zum Anbeten zusammenzuführen, ist genau das, was die christliche Landschaft brauchen würde, sagt Silke Sieber mit Hinblick auf die baldige «Explo 25». «Ich bin mir unsicher, ob dies im Moment so gut gelingen kann», etwa wegen der Verunsicherung, die im Raum steht. «Ich selbst werde da sein und freue mich.»
Campus für Christus, Veranstalter der Explo 25, habe die Rufkraft, die Christen auf diese Weise zusammenzubringen, freut sich Andi-Bachmann Roth. «Jede Begegnung birgt die Möglichkeit, dem anderen neu zuzuhören und zu verstehen.» Es sei wichtig, nicht übereinander, sondern miteinander zu reden.
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